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Baujahr:

1950

 

Umbauten:

Mitte/Ende 1980er Jahre; 2004; 2010; umfassender Umbau 2015-2017

 

Kapazität:

 

15.500 überdachte Plätze gesamt; ca. 7.730 Sitzplätze; ca. 6.640 Stehplätze; ca. 990 ViP-Plätze; 64 Rolli-Plätze (32 + 32 für Begleitpersonen)

Geschichte des Erzgebirgsstadions

Neubau des Stadions

Am 29. November 2015 wurde das Old Otto von zahlreichen Fans verabschiedet. Wenige Tage später begann der Abriss der Tartanbahn und der Westtribüne. Die Umbauarbeiten starteten mit dem Abriss der Westkurve. Bis Ende November 2015 wurde die Westtribüne entfernt. Im Frühjahr 2016 begannen die Rohbauarbeiten, gefolgt von der Errichtung der Stehplatzblöcke. Als nächster Schritt erfolgte der Bau der Nordtribüne mit dem integrierten Hauptgebäude. Ab Frühjahr 2017 wurde die alte Südtribüne abgerissen und in den folgenden Monaten wurde der Gästeblock im Osten als Neubau errichtet. Auch die Außenanlagen wurden neu gestaltet. Der gesamte Zuschauerbereich ist von nun an überdacht.

 

Am 26. Januar 2018 wurde das neugebaute Stadion nach Abschluss des dritten Bauabschnitts an den FC Erzgebirge Aue übergeben.Die erste Partie mit Nutzung aller Tribünen fand am 28. Januar 2018 zwischen dem FCE und Eintracht Braunschweig statt. Bei dieser 1:3-Niederlage waren 9.850 Zuschauer anwesend. Die offizielle Einweihung folgte am 29. Juli 2018 mit einem Tag der offenen Tür und dem Eröffnungsspiel gegen den FC Schalke 04. Zum Stadionfest kamen 15.250 Zuschauer und die neuen Hausherren bezwangen die Königsblauen mit 1:0 (0:0).

Planung des Neubaus

Die Stadionmodernisierung des Sparkassen-Erzgebirgsstadions wurde durch eine Faninitiative angestoßen, als in den Nachbarstädten Chemnitz und Zwickau Stadionneubauten geplant wurden. Nach mehreren Treffen und Besprechungen wurde eine Arbeitsgruppe gebildet, um verschiedene Konzepte zu diskutieren.

 

Im April 2013 gab der Landkreis bekannt, dass die Arbeitsgruppe unter Leitung des Planungsbüros ICL aus Leipzig die Aufgabenstellung für das EU-weite Vergabeverfahren erarbeitet. Im Mai 2013 wurde die Generalplanungsleistung für die Teilsanierung des Stadions auf einer Kreistagssitzung beschlossen. Der Fokus lag auf dem Umbau zu einem reinen Fußballstadion mit 15.000 Zuschauern. Im weiteren Verlauf wurde die Möglichkeit eines Abrisses der Tartanbahn immer wahrscheinlicher. Im Herbst 2014 wurde schließlich die Bietergemeinschaft vom Ingenieurbüro Phase 10 aus Freiberg als Generalplaner ausgewählt.

 

Am 17. Juni 2015 gab der Kreistag grünes Licht für den Neubau des gesamten Sparkassen-Erzgebirgsstadions, einschließlich der Südtribüne. Die Entscheidung wurde von den Fußballfans mit Jubel aufgenommen. Der Projektstart für den Teilabbruch war für den 26. Oktober 2015 geplant.

neuer Stadionname und weitere Modernisierungen

Mit dem 16. März 2011 übernahm erstmals ein Sponsor den Namen des Stadions. Die Erzgebirgssparkasse sicherte sich die Namensrechte und der Verein konnte seinerseits den historischen Kern des Stadionnamens erhalten. Bis zum Ende der Saison 19/20 sollte die Arena im Lößnitztal Sparkassen-Erzgebirgsstadion heißen. Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse auf den Behindertenplätzen wurde der Zaun im Bereich der Gegengeraden abgesenkt. Im Sommer 2011 wurden die Trainer- und Mannschaftsbänke auf Brusthöhe abgesenkt, um mehr Sitzkomfort und zusätzliche Werbeeinnahmen zu bieten. Die neuen Mannschaftsbänke wurden zum Saisonstart gegen Alemannia Aachen im Juli 2011 eingeweiht.

 

Im Sommer 2011 wurde am Haupteingang zum Sparkassen-Erzgebirgsstadion der Grundstein für die WALL OF FANS gelegt. Sponsoren und Fans hatten die Möglichkeit, sich durch den Kauf eines Steins namentlich zu verewigen und ihren Verein finanziell zu unterstützen. Am 30. November 2011 wurde das neue Stadion-Namensschild Sparkassen-Erzgebirgsstadion am Haupteingang über der WALL OF FANS angebracht.

weitere Stadion Modernisierungen

Im Jahr 2009, als der FC Erzgebirge Aue sich sportlich in der 3. Liga befand, begannen die Stadionumbauarbeiten dank des Konjunkturpakets der Bundesregierung. Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen sollten bis 2010 abgeschlossen sein. Neben der Sanierung des Stadionumgangs, der Haupttreppe, des Dachs der Haupttribüne wurden neue Toilettenanlagen in den Bereichen C, D, E fertiggestellt und Überdachung der Blöcke C, D, E realisiert.
 

Die Überdachung der Gegengeraden erwies sich als das komplexeste Teilprojekt, insbesondere aufgrund der begrenzten Mittel und der strengen Auflagen in Bezug auf die nahegelegene Bundesstraße. Die Bauarbeiten begannen im Mai 2010, nachdem das U19-Länderspiel Deutschland gegen Tschechien im Auer Stadion stattgefunden hatte. Die Phönix-Bau GmbH Aue führte die Arbeiten durch, darunter die Fundamentvorbereitungen und den Ersatz der alten Sitzbankreihen. Die neuen Sitzschalen, in lila mit einem weißen FCE-AUE-Schriftzug im Mittelblock D, wurden Ende Juli 2010 montiert. Die neue überdachte Gegengerade wurde rechtzeitig zum ersten Heimspiel der Saison 2010/11 gegen den VfL Bochum (1:0) am 14. August 2010 fertiggestellt.

Aufstieg in die 2. Bundesliga

Nach der Qualifikation zur Regionalliga Nord im Jahr 2000 hatte der DFB Sicherheitsbedenken, weshalb das Fassungsvermögen auf 16.350 Zuschauer reduziert werden musste. Der überraschende Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2003 brachte einen weiteren Investitionsschub. Der Verein, seine Partner und der Landkreis als Eigentümer unternahmen erhebliche Anstrengungen, um bautechnische Anforderungen und DFL-Richtlinien umfassend zu erfüllen. In der Sommerpause 2004 wurde ein neuer Rasen mit Rasenheizung und eine vollständig neue, lilafarbene Tartanbahn installiert. Eine neue Videoleinwand, ein Geschenk des damaligen Hauptsponsors Victoria Versicherungen, wurde installiert und verbesserte die Informationsmöglichkeiten für die Zuschauer.
 

Es gab auch weitere Veränderungen rund um das Stadion, darunter die Erweiterung des Sponsorenbereichs aufgrund des gestiegenen Zuschauer- und Medieninteresses. Um den Anforderungen der DFL an ein neues Sicherheitskonzept zu entsprechen, wurden mehrere Zäune als Blocktrennung eingebaut. Weitere Investitionen umfassten neue Kommunikationsanlagen, einen großen und einen kleinen Naturrasenplatz, zwei Kunstrasenplätze (einer davon beheizbar), einen Kameraturm, eine normgerechte 2,20 Meter hohe Zaunanlage, Blitzschutzanlage, eine unterbrechungsfreie Notstromversorgung, einen neuen Gästeeingang mit Kassenbereich, Hochwasserschutz, zusätzliche Parkflächen, barrierefreie Toiletten und vieles mehr. Schalensitze wurden nach und nach auf der überdachten Tribüne installiert.

Umbenennung in Erzgebirgsstadion

Nach 41 Jahren als Eigentum der SDAG Wismut wurden die Besitzverhältnisse der Arena Ende Oktober 1991 durch die Treuhand neu geregelt. Der Landkreis Aue übernahm zunächst das Eigentum, bevor das Erbpachtrecht Ende der 1990er Jahre auf den FC Erzgebirge Aue überging. Am 26. November 1991 wurde das Otto-Grotewohl-Stadion durch den damaligen Landrat Heinz-Günther Krauß feierlich in Erzgebirgsstadion umbenannt. Als Gegner kam der 1. FC Nürnberg ins Lößnitztal und vor nur 4.000 Zuschauern gewann der FC Wismut Aue mit 3:0. Am 19. September 1992 wurde die Leichtathletikanlage im Rahmen eines Schülerländervergleichskampfs feierlich übergeben. Weitere Verbesserungen umfassten einen Plexiglastunnel für die Spieler, einen modernen Sozialtrakt für beide Mannschaften, Schiedsrichter und Sanitäter, sowie Logenkabinen für Stadionsprecher, Reporter und eine VIP-Loge unter dem Tribünendach.

 

Der DFB-Ligapokal wurde viermal ins Erzgebirge geholt (1997, 1989, 1999 und 2002). Der erste Besuch der Bayern im August 1998 beim Ligacup gegen Leverkusen sorgte für einen Besucheransturm mit 19.000 Zuschauern. Aus diesem Anlass wurde die Flutlichtanlage renoviert, neue Kameraplätze für TV-Übertragungen wurden geschaffen und das alte Tribünendach aus den 1950er Jahren wurde durch ein neues ersetzt. Das alte Freibad, 1950 beim Stadionbau angelegt und 1986 bei Beginn der Rekonstruktion stillgelegt, wurde eingeebnet.

Startschuss zur großen Rekonstruktion

Am 16. Mai 1986 begann endlich der umfassende Umbau des Stadions. Der Abbruch der alten Gegengeraden (an der F169) und des legendären alten Anzeigeturms wurde zuerst durchgeführt. Politische Überlegungen, die besagten, dass eine BSG wie Wismut Aue kein attraktiveres Stadion besitzen dürfe als ein DDR-Club, sowie ökonomische Zwänge machten den Bauablauf wesentlich aufwendiger als ursprünglich geplant.
 

Es wurden neue Traversen in den Kurven errichtet, die Gegengerade, mit etwa 3.300 unüberdachten Sitzplätzen, wurde komplett neu gebaut und erhöht. Die Tribünenüberdachung in den Kurven wurde erweitert, und es wurden eine Regiezentrale mit VIP-Raum, Reporter-Kabinen, moderne Umkleidekabinen und Sozialräume eingerichtet. Eine Tartanlaufbahn wurde neu angelegt, und der Eingangsbereich wurde umfassend ausgebaut. Im Herbst 1988 wurden die Flutlichtmasten montiert.

 

Die Rekonstruktion des Otto-Grotewohl-Stadions wurde bei laufendem Spielbetrieb bis 1992 fortgesetzt. Zur Eröffnung der Flutlichtanlage am 13. Oktober 1989 kamen 26.000 Zuschauer ins Stadion und machten das Jubiläum zu einem großen Fußballfest. Das 1.000. Oberligapunktspiel gegen den 1. FC Magdeburg endete mit einem 0:0-Unentschieden. Sportlich gerieten die Lila-Weißen in eine große Krise. Im Mai 1990 stieg die Wismut nach fast 40 Jahren das erste Mal aus der DDR Oberliga ab. Trotz Unterbrechungen ging der Umbau weiter und konnte im September 1992 abgeschlossen werden. Im November 1991 erfolgte die Umbenennung in Erzgebirgsstadion

notwendige Stadion Rekonstruktion

Durch die großzügige Unterstützung des Trägerbetriebes SDAG Wismut erhielt das Auer Stadion ständig Finanzspritzen. Aber 30 Jahre der intensiven Nutzung und die Witterungsbedingungen des Erzgebirges hatten ihre Spuren am Stadion hinterlassen. Als im März 1981 in der Oberligapartie gegen die BSG Chemie Böhlen Teile der Stehtribüne einstürzten, wurde ein Umbau ins Auge gefasst. Es folgten Jahre der Planung durch die Wismut und dem Wissenschaftlichen Technischen Zentrum (WTZ) Sportstätten Leipzig. Nach dem Ende der Saison 1985/86 ging es endlich los.

Ankunft der Friedensfahrt im Stadion

Die Arena am Nordöstlichen Eingang des Stadions besaß einen hölzernen Triumphturm mit Uhr und manueller Spielstandanzeige, nach sowjetischem Vorbild. Im Jahr 1964 musste der Turm aufgrund der Friedensfahrt-Ankunft im Mai desselben Jahres abgerissen werden, um Platz für die Radsportler zu schaffen. An seiner Stelle wurde auf der unüberdachten Gegengeraden ein moderner Anzeigeturm errichtet. Lehrlinge des benachbarten Messgerätewerkes Zwönitz bauten eine elektrische Stechanzeige, die den aktuellen Spielstand anzeigte. Das Stadion besaß in beiden Kurven jeweils ein Marathontor und bestand aus zwei Oval-Hälften, ein Erscheinungsbild, welches sich in seinen Grundzügen auch im neuen Erzgebirgsstadion widerspiegelt.

 

Im Mai 1968 fuhren die Friedensfahrer ein zweites Mal in das Stadion ein, nach einem Freundschaftsspiel gegen die schwedische Mannschaft von IFK Helsingborg, das Aue mit 1:0 gewann. Im Herbst 1968 erfolgte der Neubau des Kassengebäudes am Haupteingang, bestehend aus zehn Kassenschaltern. Die Buchstaben OTTO-GROTEWOHL-STADION prangten auf dem Dach des Kassengebäudes bis Ende der 1980er Jahre, als das Stadion umfassend umgebaut wurde.

Otto Grotewohl Stadion - Die ersten Jahre nach dem Stadionbau

Im neuen Stadion sollte die BSG Wismut Aue zur treibenden Kraft des DDR-Fußballs in den 50er Jahren werden. 1951 stieg die Betriebssportgemeinschaft aus dem Erzgebirge in die DDR Oberliga auf und holte bis zum Ende des Jahrzehnts drei Meisterschaften und einen Pokalsieg. Internationale Teams wie Wacker Wien, AC Madueiras, São Paulo, SpVgg Fürth, Mainz 05 sowie europäische Gegner wie Gwardia Warschau, Ajax Amsterdam, Young Boys Bern, IFK Göteborg und Rapid Wien gastierten zu Freundschafts- und Europapokalspielen im Stadion.

 

Die Erfolge erforderten weitere Investitionen im Stadion. 1955 wurde das Sportlerheim fertiggestellt, das heute noch steht und die Vereinsgeschäftsstelle sowie die Stadiongaststätte "Stadionblick" beherbergt. Aufgrund des Hochwassers von 1954 wurden Teile des Stadions, die damals größtenteils aus Holz gebaut waren, grundlegend erneuert. Die ersten Plätze wurden überdacht. Das damalige Otto-Grotewohl-Stadion hatte 22.000 Sitzplätze und viele Zuschauer schauten von den Berghängen aus zu. 1958 wurden die Kurven in Stehplätze umgewandelt, um dem gestiegenen Zuschauerinteresse gerecht zu werden.

Bau des Otto-Grotewohl-Stadion

Mit den tiefen Spuren des 2. Weltkrieges dauerte es lang bis der Fußball im Stadion in Aue wieder rollte. Am 8. Februar 1950 beschlossen der sowjetische Generaldirektor der SAG Wismut, General Malzew und die SED-Kreisleitung des Erzbergbaues gemeinsam den Bau eines modernen Stadions. In nur vier Monaten wurde ein neues Stadion errichtet, welches am 20. August 1950 durch den neuen Namensträger und Ministerpräsidenten der DDR, Otto Grotewohl, feierlich eröffnet wurde. Bis zu 50.000 Zuschauer sollen damals ins Lößnitztal gekommen sein, als der amtierende FDGB-Pokalsieger Waggonbau Dessau das erste offizielle Spiel gegen die Spielvereinigung Erzbergbau austrug. Mit einem 3:3 erkämpften die Schachter ein respektables Unentschieden und fortan sollte das Old-Otto die Heimat der Wismut sein.

Einweihung „Städtisches Stadion“ Aue

Aue in den Goldenen Zwanzigern – die Bürger machten sich stark für eine öffentliche Sport- und Spielstätte im Erzgebirge. 1926 begann der Bau am Zeller Berg am Ortsausgang Lößnitz. Die neue Anlage des Städtischen Stadions umfasste 29.000 Quadratmeter, Laufbahnen und Tennisplätze und wurde am 29. Mai 1928 offiziell vor über 7.000 Zuschauern eingeweiht. Im Lokalderby standen sich der SV Alemannia Aue und der VfB Aue-Zelle zuerst gegenüber. Zelle trug einen umkämpften 2:1-Sieg davon. Im Oktober 1931 empfing eine Auswahl aus dem Erzgebirge die berühmte Mannschaft des Dresdner Sportklubs. Vor über 8.000 Zuschauern mussten sich die Erzgebirger mit 1:12 geschlagen geben, doch der Grundstein für den Fußball im Lößnitztal war gesetzt.