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Interview mit Steffen Nkansah

Fünf Siege in sieben Spielen - für unsere Veilchen hätte der Start in das neue Jahr kaum besser laufen können. Einer unserer Leistungsträger war in dieser Zeit aber zum Zuschauen verdammt. Innenverteidiger Steffen Nkansah musste angeschlagen aus dem  Wintertrainingslager im westfälischen Harsewinkel abreisen, fiel verletzt aus und musste sogar unters Messer. Mit uns hat Steffen über seine Verletzung und sein Aufbauprogramm geredet. Für die Saison hat er sich aber noch einiges vorgenommen:

Hallo Steffen! Erstmal, wie geht es dir?

 

Steffen: Mir geht es soweit ganz gut. Die OP ist jetzt zwei Wochen her und bis jetzt läuft alles nach Plan, daher bin ich sehr zufrieden.

 

Was hattest du für eine Verletzung und wie hast du sie dir zugezogen?

 

Wie es genau passiert ist, ist gar nicht so ersichtlich. Die Probleme haben sich langsam entwickelt und es hat gedauert, bis man herausgefunden hat, was das Problem in der Leiste war. Ich war bei verschiedenen Ärzten, dort wurde es festgestellt und ging dann sehr schnell mit dem OP-Termin.

 

Die OP ist also gut verlaufen und jetzt geht es wieder Schritt für Schritt ins Training?

 

Ja, alles ist gut verlaufen und ich bin mit meinen Fortschritten im Zeitplan. Ich war diese Woche das erste Mal wieder richtig joggen und dann steigert man sich die nächsten Wochen.

 

Wie sieht dein Aufbauprogramm für die nächsten Wochen aus?

 

Zum einen soll ich natürlich längere Läufe machen und Stück für Stück die Intensität steigern. Zum anderen geht es dann weiter mit Krafttraining und Muskelaufbau. Es gibt einen groben Zeitplan, aber das hängt davon ab, wie man die Intensität steigert und wie gut man das Training annimmt.

Dich hat es ausgerechnet mitten in der Vorbereitung mit dem neuen Trainer Pavel Dotchev erwischt. Das ist doch sicherlich sehr bitter, oder?

 

Ja klar! Gerade, wenn man sich mit einem Sieg in die Pause verabschiedet hat und man selbst ein gutes Gefühl hatte und seine Leistung gebracht hat. An diese Leistung will man natürlich anknüpfen und dementsprechend schwierig ist es dann, wenn man erstmal verletzt ist.

 

Wie verfolgst du die Spiele und hältst den Kontakt zur Mannschaft?

 

Ich bin selbstverständlich bei jedem Heimspiel da. Wir haben in der Mannschaft eine gute Chemie und ich war bis auf die OP nie weg und bin regelmäßig in der Kabine.

 

Du hast mit 127 Einsätzen schon jede Menge Erfahrung in der 3. Liga und bist dabei nie abgestiegen. Macht die Mannschaft gerade alles richtig, um den Klassenerhalt zu erreichen?

 

Auf jeden Fall! Wir stehen sehr gut da. Der Lauf, der jetzt seit Januar anhält, ist wirklich herausragend. Man hat sehr schwierige Spiele auch verdient gewonnen. Man hat eine super Ausgangssituation und ich glaube jetzt hat man das Selbstvertrauen, auch schwierige Spiele zu drehen.

 

Macht das Selbstvertrauen in der 3. Liga mehr den Unterschied? Ist dort Fußball mehr Kopfsache?

 

Ja, die 3. Liga ist grundsätzlich sehr eng, da gibt es zwischen den Mannschaften gar keine so großen Unterschiede. Da kommt es wirklich auf Kleinigkeiten an und wenn man gerade das Selbstvertrauen hat oder einen Lauf, geht man natürlich ganz anders in ein Spiel und steckt Rückschläge ganz anders weg.

Am Wochenende geht es für die Mannschaft nach Dresden zum Sachsenderby. Was erwartest du von diesem Spiel?

 

Das wird ein super Spiel, die Stimmung wird sehr gut sein und es kommen auch einige von uns mit. Daher erwarte ich da ein sehr heißes Spiel. Dresden ist eine der besten Mannschaften in der Rückrunde, aber wir haben alle das Hinspiel nicht vergessen. Da waren wir eigentlich besser, aber haben trotzdem verloren und da wird bei einigen mit Sicherheit noch der Revanchegedanke da sein. Es wird nicht einfach, aber für die Dresdner auch nicht, daher glaube ich, dass wir dort auch gewinnen können.

 

Welche Ziele hast du in dieser Saison noch für dich und die Mannschaft?

 

Ich glaube, der März wird der wichtigste Monat, wo man sieht, in welche Richtung es mit der Mannschaft geht. Aber das Polster, welches wir uns jetzt erspielt haben, werden wir uns auf keinen Fall mehr nehmen lassen. Mein persönliches Ziel ist es noch einige Spiele zu machen und ich will auf jeden Fall den Sachsenpokal gewinnen. Ich bin bisher zweimal knapp am Ende gescheitert und ihn in meinem ersten Jahr in Aue zu gewinnen, ist auf jeden Fall mein persönliches Ziel.

 

Danke für deine Zeit, Steffen. Wir wünschen dir natürlich, dass du schnell wieder fit wirst und gesund bleibst und schnellstmöglich wieder auf den Platz kommst! Glück Auf!

 

 

 

 

 

 

Das Aufbautraining von Steffen Nkansah übernimmt natürlich Athletiktrainer Werner Schoupa. Werner, worauf achtest du jetzt speziell bei den Übungen?

 

Werner: Wichtig ist, dass er wieder Vertrauen in seinen Körper bekommt und Körperbewusstsein herstellen. Wir wollen gezielt seine Muskelgruppen trainieren - Rumpf, Beine, Oberkörper. Das müssen wir sehr behutsam machen, da ist ein deutliches Defizit da. Aber so bringt er seinen Körper in die Verfassung, um uns wieder weiter zu helfen. 

 

 

 

Fotos: Ronny Graßer und Sven Sonntag - PicturePoint

Die Interviews führten: Ronny Graßer und Max Richter