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"Das Ziel heißt Platz eins und Aufstieg in Bundesliga zwei." - Interview mit dem Abteilungsleiter unserer Ringer Uwe Günther

Saisonstart gelungen! Am 9. September gewannen die erste ebenso wie die zweite Mannschaft ihre Auftaktkämpfe gegen den RV Thalheim. In der heimischen BSZ-Halle in der Auer Neustadt bezwang unsere Regionalliga-Riege die Gäste aus dem Zwönitztal mit 17:13 Punkten. Die zweite Vertretung der Veilchen besiegte den RV Thalheim II im Erzgebirgsderby der Landesliga Sachsen mit 13:10.

Interview mit Abteilungsleiter Uwe Günther

Mit sechs Lenzen begann Uwe Günther unter Trainer Herbert Wondra bei der BSG Wismut in seiner Heimatstadt Aue zu ringen. Er war als Junior bei Bezirksmeisterschaften und Spartakiaden erfolgreich, fand dann aber wegen Studium und Beruf keine Zeit mehr für den Leistungssport. Das Interesse für das Ringen freilich blieb. Seit 2018 leitet er die gleichnamige Abteilung des FC Erzgebirge. Was sich die Veilchenringer für die neue Saison vornehmen, dazu sprach Olaf Seifert mit dem 49-jährigen Lößnitzer.

Glückwunsch zum positiven Saisonstart! Peilt unsere erste Mannschaft den Aufstieg in die zweigleisige 2. Bundesliga an?

In der vergangenen Saison waren wir als Meister der Regionalliga Mitteldeutschland für den Aufstieg qualifiziert, verzichteten aber aus wirtschaftlichen Gründen darauf. Diesmal wären wir als Tabellenerster verpflichtet aufzusteigen. Sollten wir es sportlich schaffen, wollen wir die Chance nutzen. Die Abteilung arbeitet in Abstimmung mit dem FC Erzgebirge daran, im Laufe der Saison die finanziellen und sportlichen Voraussetzungen zu erfüllen. Das Ziel heißt Platz eins und Aufstieg in Bundesliga zwei. Aktuell denken wir aber von Kampf zu Kampf und wollen den treuen Fans vor allem in der heimischen BSZ-Halle hochklassigen Ringkampfsport bieten. Das Wichtigste für die Abteilung bleibt die Nachwuchsausbildung. Hier kommt dem Leistungszentrum „Lothar Lässig” in Bad Schlema und der zweiten Mannschaft in der Landesliga besondere Bedeutung zu.

Wie ist der Regionalligakader für die Saison gerüstet?

Die erste Mannschaft ist im Kern zusammengeblieben. Es gibt nur zwei Abgänge: Philipp Nguyen wechselte zum Zweitbundesligisten RV Lübtheen, Erik Wagner zum RSK Gelenau. Der Kader ist eine Mischung aus Talenten und erfahrenen Kämpfern wie Philipp Herzog, William Stier, Franco Büttner, Robert Schröder und Urgestein Nico Schmidt, der die Mannschaft als Kapitän führt. Zu den Leistungsträgern zählen ebenso bewährte internationale Athleten wie Máté Krasznai, Krisztián Jäger, László Szabó und Patrik Püspöki – unsere ungarische Achse – sowie Dawid Ersetic aus Polen. Konsequent setzen wir auf den eigenen Nachwuchs, so sind Finn Weiß und Tony Lehmann fester Bestandteil der Regionalligamannschaft. Die Nachwuchs-Ersatzkader sind Vito Hohmann, Willi Weiß, Finn Boos und Erik Skotarczak, die sich über den Einsatz in der zweiten Mannschaft anbieten können. Eigengewächs Connor Sammet fällt verletzungsbedingt wahrscheinlich länger aus, für ihn wurde kurzfristig der aus Tschechien kommende Marcel Albini verpflichtet. Weitere Neuverpflichtungen sind der bundesligaerfahre Pole Kamil Rybicki und der aus Potsdam stammende Aslan Mahmudov. Für die leichteste Gewichtsklasse wurde der achtzehnjährige Moldauer Anatolie Tincu gebunden.

Wo steht der Auer Nachwuchs im sächsischen Vergleich?

Unsere Eigengewächse bestimmen das Niveau mit. Der Nachwuchs für die erste Mannschaft soll weiterhin vor allem aus den eigenen Reihen kommen. Talente wie Connor Sammet und Gerda Barth konnten in jüngster Vergangenheit auch international Siege feiern. Es bewährt sich, dass Cheftrainer Björn Schöniger auch für die Talenteausbildung verantwortlich zeichnet. Mit Nachwuchsleiter Sylvio Mehlhorn sowie Uwe Klippel, Max Becher und anderen stehen erfahrene Trainer in unseren Reihen. Das Leistungszentrum „Lothar Lässig” in Aue- Bad Schlema bietet nach Deutschland geflüchteten Sportlern eine Heimat, darunter Jungs aus Syrien, Afghanistan, Iran und in jüngster Vergangenheit auch aus der Ukraine. Gul Hussain Adel, Faysal Raysi, Amir Destouri oder Vahid Samarbakhsh verzeichneten bereits Einsätze in unserer ersten Mannschaft.

Die Auer Ringer sind Teil des FC Erzgebirge, aber auch stolz, ihr Budget teils selbst zu stemmen. Wie groß ist der Eigenanteil?

Etwa zwei Drittel des Etats decken wir mit Geld-, aber auch Sachleistungen unserer Sponsoren. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Ticketverkauf und dem Catering zu den Heimkämpfen. Insgesamt zählt die Ringerabteilung rund dreißig dieser Partner, darunter die Hauptsponsoren Stadtwerke Schneeberg, Nickelhütte Aue, Elektrowerkzeuge Eibenstock, UTC Crimmitschau sowie die drei regionalen Agenturen der LVM-Versicherung von Juri Jungnickel in Schneeberg, André Schult in Aue und Tino Schukat in Lößnitz. Neue Mitstreiter sind herzlich willkommen, ab dieser Saison verstärkt zum Beispiel die Crottendorfer Räucherkerzen GmbH die Auer Ringerfamilie. Wir sind sehr froh, mit dem FC Erzgebirge eine verlässliche Heimstatt zu haben, doch je mehr vom Budget wir selbst stemmen können, desto besser für den Kumpelverein insgesamt. Sollten die Auer Ringer am Ende dieser Saison aufsteigen, gewännen wir zusätzliche Attraktivität.

Wie entwickelt sich die Abteilung insgesamt?

Ich meine, sehr positiv. Sie zählt derzeit circa 270 Mitglieder, davon sind 120 aktive Ringkämpfer. Wichtig ist, sie alle sowie unsere Sponsoren und Partner einzubeziehen. Das Sommerfest am 26. August im Leistungszentrum „Lothar Lässig” bot eine gute Möglichkeit, einander kennenzulernen und den Zusammenhalt zu stärken. Um das 2019 eröffnete Ringerleistungszentrum in Bad Schlema beneiden uns viele Vereine, unsere Talente finden hier optimale Trainingsbedingungen. Allen Sponsoren und Partnern, die den Erwerb und Umbau ermöglichten, an dieser Stelle nochmals unser Dank!

 

Die FCE-Abteilung Ringen hat sich übrigens um die Ausrichtung der Mitteldeutschen Meisterschaften der B-Jugend in 2024 beworben. Mit unserer Infrastruktur und dem begeisterungsfähigen, fachkundigen Publikum hier im Erzgebirge bringen wir sicherlich sehr ordentliche Voraussetzungen dafür mit.

Der Kader der Regionalliga-Mannschaft des FCE

57/61 Kilogramm, Freistil:
Finn Weiß, Faisal Raysi, Slava Fedoseenko

57/61 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Anatolie Tincu (Neuzugang), Pierre Vierling, Slava Fedoseenko

61/66 Kilogramm, Freistil:
Philipp Herzog,
Gul Hussain Adel
61/66 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Steven Ecker
66/71 Kilogramm, Freistil:
Steve Brylla, Tim Ullrich
66/71 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Dawid Ersetic, Aaron Hähnel, Amir Destouri
71/75 Kilogramm, Freistil:
Deward Stier, Enayatullah Walizada 
71/75 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Máté Kraszna
75/80 Kilogramm, Freistil:
William Stier, Tony Lehmann, Kamil Rybicki (Neuzugang)
75/80 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Robert Schröder, Krisztián Jäger, Maximilian Becher
80/86 Kilogramm, Freistil:
Vahid Samarbakhsh, Jakob Barth
86/98 Kilogramm, Freistil:
Franco Büttner, Patrik Püspöki,
Erik Skotarczak
86/98 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
László Szabó
98/130 Kilogramm, Freistil:
Aslan Mahmudov (Neuzugang)
98/130 Kilogramm, Griechisch-Römisch:
Connor Sammet
130 Kilogramm:
Nico Schmidt, Marcel Albini (Neuzugang)
Nachwuchs-Ersatzkader:
Vito Hohmann, Willi Weiß, Finn Boos
 

 

Die nächsten Heimkämpfe

1. Mannschaft - Regionalliga Mitteldeutschland
• 30.09.2023, 19.30 Uhr: RC Germania Potsdam; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27
• 14.10.2023, 19.30 Uhr: KFC Leipzig, BSZ-Halle; Rudolf-Breitscheid-Straße 27
• 18.11.2023, 19.30 Uhr: WKG Pausa/Plauen; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27
• 02.12.2023, 19.30 Uhr: AC 1897 Werdau; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27
• 16.12.2023, 19.30 Uhr: 1. Luckenwalder SC; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27


2. Mannschaft - Landesliga Sachsen
• 30.09.2023, 17.30 Uhr: AC 1897 Werdau II; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27
• 14.10.2023, 17.30 Uhr: SAV Leipzig / KFC Leipzig II; BSZ-Halle, Rudolf-Breitscheid-Straße 27