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Ruhe in Frieden, Kumpel Klaus!

Wismut-Legende Klaus Zink ist mit 88 Jahren gestorben

Am 9. Februar 2024 starb mit Klaus Zink eine der prägenden Persönlichkeiten der Auer Fußballgeschichte im Alter von 88 Jahren. Der am 20. Januar 1936 in Plauen geborene Sportler erzielte in 278 Oberligaspielen 83 Treffer, damit belegt er in der ewigen Wismut-Statistik (bis 1991) nach Punktspielen Platz sechs und nach Toren hinter Willy Tröger (105) und Harald Mothes (88) Rang drei.

 

Insgesamt absolvierte der gebürtige Vogtländer zwischen 1957 und 1971 sogar 325 Pflichtspiele für die Auer Farben, traf dabei 102 Mal ins Netz. Neben Siegfried Kaiser erzielte er mit sechs Treffern zudem die meisten Europapokaltore. In der Saison 1968/69 war der Stürmer mit 15 Treffern zweitbester Torschütze in der DDR-Oberliga.

 

Selbst in den vergangenen Jahren noch blieb Klaus Zink Stammgast im Erzgebirgsstadion, verfolgte den Auer Fußball aufmerksam, kritisch und mit viel Sympathie, sofern es die Gesundheit erlaubte. „Über das Wiedersehen mit Weggefährten und die Begegnungen mit den Zuschauern freue ich mich, genauso wie über die sportlichen Erfolge in der 2. und 3. Liga”, sagt er im Veilchenecho-Interview Ende Januar 2021.

 

Noch als über Achtzigjähriger kickte der einstige Wismut-Spieler in einem Alte-Herren-Team in Chemnitz, wo er seit den 1970er-Jahren im Heckertgebiet wohnte. „Meine erste Fußballschule waren die Straßen und Plätze daheim in Plauen”, erinnerte er sich in dem Gespräch. 1955 kam er ins Lößnitztal, allerdings zunächst nicht wie erträumt zum Zuge. „Meine Stärke war Schnelligkeit, doch die reichte für eine Spitzenmannschaft wie den SC Wismut nicht. Zwei Jahre lang bot ich mich in der Reservemannschaft an, ehe ich meine Chance nutzte”, blickte er später zurück. Im Mai 1957 wurde der Angreifer im Oberliga-Duell beim SC Motor Jena zwei Minuten vor Schluss eingewechselt und erzielte das 2:1-Siegtor. Von nun an war Klaus Zink Stammspieler. Sein wichtigstes Tor? „Vielleicht das im Rückspiel gegen Rapid Wien, das uns ins Entscheidungsspiel in der Schweiz brachte”, meinte Zink, der seinerzeit auch vier B-Länderspiele bestritt.

 

Im Oktober 1971 stand der Wismut-Stürmer im Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg zum letzten Mal auf dem Oberligarasen, bestritt sein 278. Punktspiel. „Im Moment des Abschieds ärgert man sich, doch speziell Jürgen Escher hat mich würdig vertreten”, resümierte er fünfzig Jahre danach im Auer Stadionheft. Nach dem Ingenieurökonomiestudium arbeitete der Ex-Fußballer als Kostenplaner im Projektierungsbüro der SDAG Wismut in Karl-Marx-Stadt, danach bis zur Rente im Maschinenbauhandel in Chemnitz.

 

„Ich bin zufrieden mit dem, was mir das Leben gebracht hat”, schloss Klaus Zink 2021 das Echo-Gespräch bei ihm daheim im Plattenbau.

 

Ein Höhepunkt im FCE-Vereinsleben 2024 war dem treffsicheren Routinier nicht mehr vergönnt. 1960 hätte Klaus Zink mit seinem Auer Team zum Europapokalspiel ins nordirische Glenavon reisen sollen, die Partie entfiel aus politischen Gründen. Das internationale Nachspiel findet nun im Juli 64 Jahre später im Erzgebirgsstadion statt – Klaus Zink als damaliger Zeitzeuge und bester Europapokaltorschütze der Vereinshistorie wird es nicht mehr erleben. (OS)

 

Ruhe in Frieden, lieber Kumpel Klaus Zink!