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Marc Hensel will mit Aue in die U19-Bundesliga

Zu seiner aktiven Zeit, als er von 2008 bis 2013 die Töppen für die Veilchen schnürte, war er Publikumsliebling im Lößnitztal. Die Rede ist von Marc Hensel. Der ehemalige Fußballprofi ist in Aue auch heute noch beliebt. Und er ist zurück im Erzgebirge. Doch der Reihe nach. Nach dem ersten Abstieg des FC Erzgebirge aus der 2. Bundesliga 2008 musste unter Trainer Heiko Weber, der vier Spieltage vor Ultimo Roland Seitz ablöste, eine komplett neue Mannschaft zusammengestellt werden. Und Weber holte als ehemaliger Trainer von Energie Cottbus II Spieler, mit denen er bereits in der Lausitz zusammenarbeitete. Neben Arne Feick, Jan Hochscheidt und Martin Männel kam auf diesem Weg auch Hensel zu den Veilchen. Sofort schaffte der damals 22-jährige den Sprung ins Drittligateam und gehörte bis 2013 zu den Stützen der Auer.
„Wir wollten mit Weber sofort wieder aufsteigen, haben aber einen enttäuschenden zwölften Platz belegt”, erklärt Hensel. Mit Beginn des Spieljahrs 2009/2010 nahm mit Rico Schmitt der Co-Trainer von Heiko Weber das Zepter beim FC Erzgebirge Aue in die Hand. Und von da an ging es steil bergauf. Hensel zog mit Hochscheidt und Skerdilaid Curri sehr erfolgreich im Mittelfeld die Fäden, der Erfolg blieb nicht aus. Lag man zur Winterpause mit zwei Zählern hinter Regionalliga-Herbstmeister Ingolstadt noch auf Platz vier, so wurden die Auer mit Rang zwei und dem Aufstieg in die 2. Bundesliga am Saisonende belohnt. Großen Anteil daran hatte Marc Hensel. „Aufstiegstrainer Rico Schmitt war schon ein besonderer Trainer, dem ich viel zu verdanken habe. Vor allem im menschlichen Umgang passte alles zwischen Trainer und Mannschaft”, urteilt Hensel heute über den jetzigen Coach des Halleschen FC.
Auch in den folgenden Jahren konnte in der 2. Liga kein Spieler Hensel den Stammplatz im Mittelfeld der Veilchen streitig machen. Trotz Studium und Verletzungen kämpfte sich der gebürtige Dresdner immer wieder zurück. „Ich bekam viele freie Stunden, um meinem Studium nachzugehen. Großer Dank gilt da meinem Förderer Bertram Höfer, dem ich viel zu verdanken habe”, so Hensel, der beträchtlichen Anteil am Gewinn der Zweitliga-Herbstmeisterschaft 2010/11 hatte.
Trotz Vertrag bis 2014 entschied sich Hensel aber im Juli 2013, in die 3. Liga nach Chemnitz zu wechseln. „Das war mein größter Fehler. Ich hätte unter Trainer Falko Götz weiter um einen Stammplatz im Team kämpfen sollen”, sagt er rückblickend. Dass Marc nun nach vier Jahren wieder in Aue gelandet ist, hat mehrere gute Gründe. Inzwischen ist der ehemalige Publikumsliebling mit seiner großen Liebe Tina aus Aue verheiratet, wohnt hier. „Ich hatte meine schönsten Jahre beim FC Erzgebirge, der Verein ist mir ans Herz gewachsen und der Kontakt nie abgebrochen.” Seit Juli diesen Jahres ist er nun für die A-Junioren bei den Lila-Weißen verantwortlich. Hensel wird 2018 sein Lehramtsstudium abschließen, im Auer Gymnasium arbeiten. Vormittags Schule, nachmittags Training – so werden sicherlich die nächsten Jahre bei ihm ablaufen.
Bisher lief es mit seiner U-19-Mannschaft durchwachsen. Doch als Aufsteiger mit einem derzeit guten Mittelfeldplatz in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands lässt es sich aufbauen. „Mein nächstes großes Ziel ist es, mit der Mannschaft in die Bundesliga aufzusteigen. Chemnitz und Dresden haben es vorgemacht. Dort wurden in den vergangenen Jahren einige Talente in die erste Mannschaft eingebaut. Das muss auch unser Anspruch sein. Die Zusammenarbeit mit Hannes Drews und Robin Lenk ist diesbezüglich sehr gut”, betont der inzwischen 31-jährige Hensel, der einen engagierten Trainerstab um sich hat, und mit Sascha Härtel befindet sich ein Riesentalent in seinem Team. Foto+Text: Stefan Unger