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Vorbericht zum Spiel gegen den TSV 1860 München

Einen Kracher hat die Englische Woche noch zu bieten, am Samstag empfangen die Veilchen nach langer Pause mal wieder die Münchner Löwen im Erzgebirgsstadion. In der Hinrunde war das Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine noch ein Duell der Gegensätze, 1860 stand auf einem Aufstiegsplatz und unsere Veilchen hielten die Rote Laterne. Ein halbes Jahr später können die Männer von Pavel Dotchev mit einem Sieg an den Löwen vorbeiziehen. Unser Vorbericht. 

TSV 1860 München: Löwen im Krisenmodus

Die 3. Liga ist unbarmherzig, davon können die Fans der Löwen ein echtes Lied singen. Nach dem Absturz in die Regionalliga 2017 kämpfte sich der altehrwürdige Traditionsverein aus dem Münchner Südosten wieder in die 3. Liga und spielt seit Jahren um den Aufstieg zurück in die 2. Bundesliga. Nachdem man zweimal als Vierter knapp die Aufstiegsplätze verpasste, sollte in diesem Jahr der große Wurf gelingen. Mit Michael Köllner und einer verstärkten Mannschaft sah es auch lange danach aus, dass im Kampf um den Aufstieg kein Weg an den Löwen vorbeigehen könne. Im Hinspiel siegte der TSV eindrucksvoll mit 3:1 gegen unsere Veilchen und Trainer Timo Rost musste nach der Niederlage gehen. Bis in den Herbst hielten sich die Münchner Löwen auf den Aufstiegsrängen, dann kam die Trendwende und 1860 rutschte mit einer Ergebniskrise ins Tabellenmittelfeld ab. Nur magere acht Punkte holte man aus den letzten 14 Spielen und Michael Köllner musste seinen Trainerstuhl für Maurizio Jacobacci räumen.

Dass die Münchner Löwen aber nicht unterschätzt werden dürfen, zeigten sie unter der Woche. Hier gelang ihnen gegen den Tabellenführer Elversberg ein 1:1 und mit Fynn Lakenmacher, Marcel Bär und Albion Vrenezi hat der TSV einige spielstarke Offensivspieler in den eigenen Reihen. Hungrige Löwen beißen also immer noch zu, das können die ehemaligen Münchner im Veilchen-Kader sicherlich bestätigen. Korbinian Burger, Kilian Jakob, Ulrich Taffertshofer und Ivan Knezevic wurden alle in der hervorragenden Jugendakademie des TSV ausgebildet und zu Profifußballern.

FC Erzgebirge Aue: Heimserie fortsetzen

Deutlich besser als in München läuft es aktuell im Erzgebirge. Nachdem die Veilchen eine ohnehin schon starke Rückrunde spielen, gewann die Dotchev-Elf am vergangenen Dienstag auch das Westsachsenderby. In einem echten Schlagabtausch zwischen den Erzrivalen Zwickau und Aue setzten sich die Veilchen verdient mit 0:2 durch. Dimitrij Nazarov brachte Lila-Weiß in der zweiten Hälfte aus halbrechter Position in Führung und Boris Tashchy machte in der Nachspielzeit mit einem präzisen Flachschuss den Deckel drauf. In der Tabelle rückte Aue auf Tabellenplatz 11, vergrößerte den Abstand auf den Tabellenkeller auf zwölf Punkte und hat am Samstag die Chance, in die obere Tabellenhälfte zu springen. Fehlen wird dabei Kreativspieler Marvin Stefaniak, der sich in Zwickau die fünfte Gelbe abholte. Erik Majetschak und Sam Schreck drohen ebenfalls verletzungsbedingt auszufallen.

2017: FC Erzgebirge Aue : TSV 1860 München 3:0 (1:0)

Der letzte Besuch der Löwen im Erzgebirge liegt beinahe sechs Jahre zurück. Damals trafen beide Teams im Endspurt der Zweitligasaison 2016/2017 aufeinander. Die Sechziger investierten in dieser Spielzeit mehrere Millionen und wollten mit einer Star-Mannschaft eigentlich um den Aufstieg in die 1. Bundesliga spielen. Der Plan ging wortwörtlich nach hinten los und statt um die Aufstiegsränge spielten die Löwen auf einmal gegen den Abstieg. Investor Hasan Ismaik ließ nichts unversucht und engagierte mit Vítor Pereira einen Trainer mit Champions League-Erfahrung, der den Absturz des Traditionsvereins verhindern sollte. Aue kämpfte ebenfalls um den Klassenerhalt, vertraute aber auf die Fähigkeiten eines jungen Nachwuchstrainers aus Hoffenheim: Domenico Tedesco. Am 28. Spieltag trafen die beiden Mannschaften im Kellerduell aufeinander.

Beide Mannschaften standen tief und die von Domenico Tedesco neu eingeführte Fünferkette konnte auch die Angriffe der Löwen gut verteidigen. Nur in der 26. Minute wurde es gefährlich. Sechzigs Neuhaus brachte mit einem Schnittstellenpass Stürmer Gytkjaer in Szene. Der Däne umkurvte Martin Männel, traf bei seinem Schuss aber nur den Außenpfosten. Aue arbeitete engagiert, suchte im Sturm aber noch nach der nötigen Durchschlagskraft. Die Partie trudelte schon Richtung Pause, da erkämpfte sich Nazarov einen Ball im Münchner Aufbauspiel, ging in den Strafraum und wurde von den Beinen geholt. Schiedsrichter Stegemann entschied auf Notbremse und schickte den Übeltäter Boenisch vorzeitig in die Kabine. Damals wie heute trat unsere Nummer 10 an und blieb gegen Ortega der Sieger - 1:0.

Eine Pausenführung und Überzahl machen noch lange keinen sicheren Sieg. Aue ging nach der Pause nicht mehr vom Gas und stach sofort wieder zu. In der 49. Minute schickte Tiffert Flügelstürmer Soukou auf die Reise. Soukou setzte sich durch, zog ab und sein Schuss wurde von Münchens Ba noch unhaltbar für Keeper Ortega abgefälscht - 2:0. Eiskalt und effektiv, die Veilchen spielten unter Domenico Tedesco nicht wie eine Kellermannschaft, sondern wie ein Spitzenteam.

1860 bewies dennoch Moral und versuchte es auch in Unterzahl, das Glück war an diesem Tag aber nicht auf der Seite der Gäste. Zehn Minuten nach dem zweiten Gegentreffer entschärfte Kalig die beste Münchner Gelegenheit auf der Linie. Danach zogen die Veilchen das Spieltempo wieder an und ließen den Ball laufen. In der 73. Minute gab es dann den nächsten Strafstoß, wieder wurde Nazarov im Strafraum gefoult, wieder trat er an und wieder blieb er im direkten Duell mit Ortega der Sieger und markierte den 3:0-Endstand. Die Veilchen zogen im Abstiegskampf an den Löwen vorbei und sollten am letzten Spieltag den Klassenerhalt perfekt machen. 1860 rutschte bis auf den 16. Platz und verlor die anschließende Relegation gegen den SSV Jahn Regensburg.

Machen wir die Englische Woche perfekt und unterstützt am Samstag unsere Derbysieger im Stadion! Karten sind natürlich weiterhin im Online-Shop erhältlich. Aufgrund der angespannten Parkplatzsituation um das Stadion empfehlen wir unseren Fans die Nutzung der kostenfreien Parkplätze in der Innenstadt (u. a. auf dem Anton-Günther-Platz). Von dort fahren ab 11:30 Uhr die ebenfalls kostenfreien Shuttle-Busse zum Stadion und nach dem Spiel auch wieder zurück. Zudem erinnern wir an die fahrenden Öffentlichen Verkehrsmittel der Bahn sowie den Veilchen-Bus-Service. Wir wünschen allen eine gute und sichere Anreise und freuen uns auf Samstag!

 

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Glück Auf!

 

 

Text: Max Richter

Fotos: Frank Kruczynski und Sven Sonntag/Gabor Krieg - PicturePoint