Verpasste Chancen
Der FC Erzgebirge Aue erlebte am Freitagabend unter Flutlicht den Tag der verpassten Chancen. Nicht nur auf dem Spielfeld beim dritten Saisonheimspiel ohne eigenen Treffer. „Dosenöffner“ war nach Abpfiff der Partie gegen Mannheim eines der meistverwendeten Vokabeln auf beiden Seiten.
Während den Veilchen nach ordentlichem Beginn eben jener „Dosenöffner“ fehlte für eine mögliche Führung, die in dieser 3. Liga regelmäßig den Weg zum späteren Erfolg ebnet, kam der Waldhof fast aus dem Nichts zum 0:1. Ein Standard halbhoch an den kurzen Pfosten gepaart mit dem Glück des ausgewinkelten Beinschusses in die lange Ecke genügte den Gästen, um das vielbeschworene Momentum ab diesem Zeitpunkt auf Mannheimer Seite zu ziehen. Für die Hausherren war es eher der „Dosenschließer“ an diesem Oktoberabend im Schacht. Symbolisch dann auch das 0:2. Den Schuss von der Strafraumgrenze hätte Martin Männel sicher pariert, wenn er nicht unhaltbar abgefälscht worden wäre. Das nötige Quäntchen Glück hatte der SVW, dem FCE blieb es an diesem Abend verwehrt. Denn Chancen waren durchaus vorhanden.
„Wir hätten heute wohl noch den ganzen Abend spielen können, ein Tor wollte einfach nicht fallen“, resümierte Routinier Marvin Stefaniak. Erik Majetschak, Ricky Bornschein und Boris Tashchy hatten den Anschluss auf dem Fuß, die Schlussphase wäre wohl dramatisch geworden. Es blieb beim Konjunktiv, weil das Runde eben nicht Eckige wollte.
Der FC Erzgebirge Aue hat gleich mehrere Chancen verpasst: den jüngsten Aufwärtstrend mit drei Liga-Spielen ohne Niederlage fortzusetzen, an Mannheim vorbeizuziehen, Selbstvertrauen zu tanken – und der großartigen Kulisse von mehr als 9200 Zuschauern einen schönen Start ins Wochenende zu bescheren. All das wäre möglich gewesen. Doch der Dosenöffner hüben war der Dosenschließer drüben. Entsprechend tief sitzt der Frust bei allen Beteiligten.


