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Spürbare Aura beim ersehnten Comeback

Marcel Bär kehrte nach 234 Tagen Verletzungspause auf den Rasen zurück

Mindestens so erfreulich wie der Siegtreffer in letzter Sekunde war am Sonnabend beim Heimspiel des FC Erzgebirge Aue gegen Jahn Regensburg das Comeback von Marcel Bär nach 234 Tagen Verletzungspause. Allein seine Anwesenheit auf dem Rasen sorgte für spürbare Wirkung.

 

Die Einwechslungen an jenem 1. November 2025 haben das Spiel maßgeblich beeinflusst – und schließlich gedreht. Nach ihrer Hereinnahme trafen erst Jonah Fabisch zum Ausgleich, dann Erik Weinhauer zum 4:3-Endstand. Doch auch die anderen „Wechsler“ hatten großen Anteil daran, dass der FCE diesen so wichtigen Dreier holte nach Rückstand. Boris Tashchy mit seiner Robustheit und Ballsicherheit, Ricky Bornschein mit zwei Assists – und natürlich Marcel Bär, allein schon mit seiner „Aura“.

 

234 Tage nach seinem Achillessehnenriss im März 2025 sorgte schon die erste Nominierung ins Spieltagsaufgebot für ein Raunen auf den Tribünen. Stadionsprecher Mario Dörfler und die Fankurve begrüßten den Rückkehrer besonders frenetisch. 27 Tore hat der Toptorjäger des FCE in den vergangenen beiden Spielzeiten im lila-weißen Trikot erzielt, war gewissermaßen die Lebensversicherung der Mannschaft. Nun also das ersehnte Comeback nach fast acht Monaten. Ein spezieller Moment. Für Marcel Bär, das Team, das gesamte Stadion.

 

Auch wenn der Routinier beim ersten Einsatz der Saison in knapp 15 Minuten ohne eigenen Treffer blieb, verfehlte seine Präsenz auf dem Spielfeld die Wirkung nicht. Die Zuschauer schöpften Hoffnung, die Mitspieler glaubten wieder an sich, der Gegner hatte größten Respekt. Mit klugem Laufweg brachte sich Marcel Bär links im Strafraum sofort in aussichtsreiche Position, band Kontrahenten und verschaffte seinen Kollegen damit den nötigen Freiraum. Es zahlte sich aus. Mit einem Sieg nach Rückstand, an den bis zur Einwechslung von Marcel Bär wohl nicht mehr viele geglaubt hatten.

 

Trainer Jens Härtel hatte im Vorfeld des Heimspiels gegen Regensburg darauf geachtet, die Erwartungen ans Marcel Bär nicht ins Unermessliche zu steigern. Schließlich kann er nach langer Pause naturgemäß noch nicht bei 100 Prozent sein. Doch durch seine pure Anwesenheit ging ein Ruck durch Mannschaft und Kulisse.

 

Der Torjäger genoss es sichtlich, wieder mittendrin zu sein statt nur Zaungast. Noch weit nach Abpfiff war Marcel Bär der letzte Spieler, der sich bei den Fans im weiten Rund bedankte und Selfie-Wünsche erfüllte, dafür von Block zu Block ging. Er ist wieder hier. In seinem Revier.