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Reife Leistung

Martin Männel hielt in Verl den Auswärtspunkt fest

Der „Man of the match“ wird in der 3. Liga bekanntlich nicht gekürt. Doch allein die Wahl des Interview-Partners der TV-Partner Magenta und WDR nach Abpfiff ließ erahnen, wem diese Ehre nach dem Duell zwischen Verl und Aue zuteil geworden wäre: Martin Männel. Parallelen zu einem prominenten Kollegen sind in diesen Tagen eher auffällig als an den Haaren herbeigezogen.

 

575 Pflichtspiele hat Weltmeister Manuel Neuer für den FC Bayern München absolviert und ist auch mit Ende 30 noch großer Rückhalt und unumstrittene Nummer eins beim Rekordmeister. Martin Männel ist wie Neuer im März geboren, mit inzwischen 37 zwei Jahre jünger und ebenso wie Manuel eine Legende in seinem Verein. 578 Partien für den FC Erzgebirge Aue stehen in der Vita des ewigen Martin und am Sonnabend in Verl sorgte er einmal mehr dafür, dass seine Mannschaft nicht als Verlierer den Platz verließ.

 

Manuel Neuer rettete dem FCB erst am Dienstag in Paris beim Champions League-Gipfel den Prestigesieg und wurde als Man of Match gekürt. Der Altmeister zeigte dort ebenso spektakuläre Paraden wie Martin Männel in Verl, als er mehrfach in höchster Not einen Gegentreffer verhinderte. Mit einer reifen Leistung in reifem Alter.

 

Was die beiden Torhüter von Format bei aller Klasse ebenfalls verbindet: Sie sind längst nicht frei von Fehlern und angenehm selbstkritisch. Manuel Neuer nahm am Sonnabend in der Bundesliga beim 1. FC Union Berlin drei Tage nach der Weltklasse-Vorstellung von Paris den ersten Gegentreffer auf seine Kappe. Und beinahe zeitgleich räumte Martin Männel in Verl ein. „Zu Beginn hatte ich zwei Katastrophen-Abspiele, die meine Vorderleute zum Glück ausgebügelt haben.“ Doch dann schickte sich der Kapitän des FC Erzgebirge Aue an, mit einem bärenstarken Auftritt zwischen den Pfosten den wichtigen Auswärtspunkt festzuhalten. Wie schon so oft in seiner langen Laufbahn mit einer reifen Leistung in Lila-Weiß.