Neue Energie im „Rechtsverkehr“
Zwei Rechtsverteidiger im erfolgreichen Vorwärtsgang
Es war ein weiter Weg zum ersehnten Heimsieg des FC Erzgebirge Aue gegen die Bundesliga-Talente aus Stuttgart. Sowohl sprichwörtlich als auch räumlich. Denn die neue Energie auf dem Rasen nach Einwechslungen kam im „Rechtsverkehr“ von ganz hinten.
Die Vorzeichen waren bedenklich, die Trainingswoche schwierig, die Mannschaft verschnupft. Moralisch nach der unverdienten Niederlage in Cottbus, gesundheitlich wegen einer grassierenden Erkältungswelle. Die ungeliebte Maske erlebte eine Renaissance in der Kabine, abwechselnd mussten mehrere FCE-Kicker pausieren und sich bestmöglich auskurieren. Noch am Tag vor dem Heimspiel gegen die VfB-Youngster war nicht abschließend klar, wer „grünes Licht“ für einen Einsatz in diesem so wichtigen Spiel gibt.
Doch die Jungs bissen auf die Zähne, meldeten sich bereit – und hauten alles raus. Mit Erfolg und Schwung von ganz hinten. Rechtsverteidiger Pascal Fallmann holte den Handelfmeter zum verdienten 1:0 durch Mirnes Pepic heraus und belohnte das Team für eine sehr engagierte Startphase. Und als nach der Pause die Kräfte schwanden, Stuttgart ausgeglichen hatte und nur noch wenig für einen Dreier in lila-weiß sprach, sorgten Einwechslungen für den späten Sieg. Der tags zuvor noch sichtlich angeschlagene Mika Clausen leitete technisch versiert den alles entscheidenden Angriff ein, Linus Rosenlöcher mobilisierte die letzten Reserven und abermals von ganz hinten rechts hatte Abwehrspieler Maxim Burghardt den weiten Weg in den Strafraum gemacht – um goldrichtig zu stehen und zum 2:1 zu vollenden. Sein zweiter Saisontreffer war zweifellos ein ganz wichtiger.
„Wir brauchten neue Energie“, resümierte FCE-Trainer Jens Härtel in seiner Analyse mit Hinblick auf die personellen Wechsel in einer heiklen Phase der Partie. Sie kam – von den Rängen und auf dem Rasen. Selten war die Erleichterung bei allen Protagonisten so groß und spürbar wie nach diesem Kraftakt zu Beginn der englischen Woche. Mannschaft und Fans haben den Widrigkeiten getrotzt und gemeinsam alles gegeben. „Scheiß egal, wie es aussah. Hauptsache gewonnen“, sprach der Siegtorschütze Maxim Burghardt am Magenta-Mikrofon. Dem ist nichts hinzuzufügen.


