Mit Kämpfermentalität den Bock umgehauen. Porträt: Mittelfeldspieler Eric Uhlmann
Porträt Eric Uhlmann
Eric Uhlmann haut dazwischen. So konsequent, dass er nun bereits gesperrt ist im Heimspiel gegen Mannheim nach fünf Gelben Karten. Mit 9 von 10 möglichen Liga-Spielen hat sich der Sommer-Neuzugang auf Anhieb durchgesetzt und zwei wichtige Tore erzielt.
Obwohl er bei Hannover 96 eine Menge gelernt habe, sei er froh, zurück in der sächsischen Heimat zu sein. Denn Eric Uhlmann, am 5. Januar 2003 in Leipzig geboren, begann dort mit vier Lenzen beim FC Sachsen Fußball zu spielen und setzte die Ausbildung von 2011 bis 2022 beim Bundesliga-Topklub RB fort. Seit diesem Sommer trägt der offensive Mittelfeldmann nun die Farben des Auer Kumpelvereins.
Schönste Momente hier bisher: Zunächst sein Treffer am 24. August in der 83. Minute zum 2:1-Endstand gegen den TSV Havelse. „Das Siegtor vor der Kurve, ein geiles Gefühl!”, erinnert sich der 22-jährige Mittelfeldmann. Und konnte am 27. September nachlegen. Gegen die Münchner „Löwen” gelang ihm in Minute 82 das spielentscheidende Tor zum 2:0. Nach einem Freistoß von Kollege Erik Majetschak, wie er ein Ex-Leipziger, netzte „Uhle” freistehend aus acht Metern ein.
Als weiteren Aue-Höhepunkt hebt Eric Uhlmann die Reise zum Glenavon F.C. Anfang Juli hervor: „Fantastisch, unsere Fans dort in Nordirland!” Dann kommt auf seiner Liste an Höhepunkten schon das 5:0 am 5. September bei der SG Taucha: „Meine Familie und ganz, ganz viele Freunde waren unter den Zuschauern. Mein Papa und zwei Brüder haben bei dem Verein gespielt, insofern war es auch für mich ein sehr besonderes Spiel.”
Sein Kickergen liegt also in der Familie. Besonders geprägt hat ihn die RB-Fußballschule, eines der besten Nachwuchszentren in Deutschland. „Bei den ,Jungen Bullen’ lernte ich, was ich heute kann. Das Fußball-ABC, Kämpfen, Laufbereitschaft, Kopfballstärke, vor allem aber Kriegermentalität.” Er hat all das in Leipzig auch von Ausbildern mit Auer Vergangenheit erworben, darunter von Marco Kurth oder Daniel Meyer. Kriegermentalität, wie sie die Auer Mannschaft und er selber am 27. September gegen die Sechz´ger eindrucksvoll bewiesen.
Er habe früh sehr erwachsen gespielt; dieses Lob hörte Eric in der Jugend öfters und erinnert sich noch gut an die Duelle gegen die jungen Veilchen. In der Zweiten von Hannover 96, wo er sich seit 2022 zum Leistungsträger profilierte, trainierte er bei den Profis mit, schaffte den Sprung in den Männerbereich. In drei Jahren bei Hannover II erzielte Eric in 85 Punktspielen 16 Treffer, davon acht Tore in der Saison 2024/25 in Liga drei – und das als Innenverteidiger. Warum er jetzt in den „Schacht” wechselte? „Ich will mich weiterentwickeln, besser werden und als noch junger Spieler Verantwortung übernehmen. Das eins-Erzgebirgsstadion ist großartig, die Bedingungen sind rundum sehr gut, die Fankultur inklusive. Hinzu kommen sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen und eine interessante Perspektive für mich. Darum stand schon nach drei Tagen fest, mich unter mehreren Angeboten für den FC Erzgebirge zu entscheiden”, erzählt „Uhle”. Mit Freundin Liz sei er im Urlaub auf „Malle” gewesen, als ihn Matthias Heidrich und Jens Härtel anriefen. Sie sollten erst mal Ferien machen, doch er habe die Sache gleich in Spanien festgemacht.
Der 22-Jährige hat den schnellen Entschluss nicht bereut. Der Job in Aue gefällt auch Freundin Liz, die Jura studiert und ihren Eric in der Nähe hat. Auch dem „gelernten Ossi” aus Leipzig tut es gut, wieder in der Heimat zu sein. Fehlt zum Glück nur, dass das lila-weiße Team wieder konstant in die Erfolgsspur findet, doch wofür hat er Kriegermentalität im Blut: „Gegen ein Spitzenteam wie Rot-Weiß Essen anzutreten, ist natürlich schwer. Andererseits aber die beste Chance, den Bock wie gegen 1860 München noch mal umzustoßen!” Gerne wieder mit einem Torjubel von „Uhle” in der Auer Kurve.



