Gute Besserung, Max!
Drei Torhüter und eine "Geschichte" am zweiten Spieltag
Der Fußball schreibt regelmäßig seine eigenen Geschichten. Positiv wie negativ. Denn sie können sehr schmerzhaft sein. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der FC Erzgebirge Aue wünscht seinem jungen Torhüter Max Uhlig nach erlittener Knieverletzung alles Gute und schnelle Genesung.
Kapitän Martin Männel als Nummer eins des FCE fehlt im Normalfall nie. In der zurückliegenden Saison bestritt er 36 Meisterschaftsspiele, erst an den letzten beiden Spieltagen ließ er Tim Kips und Max Uhlig den Vortritt und nahm gern auf der Bank Platz. Auch am zweiten Spieltag 2025/26 räumte Martin Männel freiwillig seinen Platz zwischen den Pfosten. Aus gutem Grund. Weil sein jüngerer Sohn Einschulung feierte, wollte der Papa diesen wichtigen Tag im Leben des Juniors nicht verpassen.
Folgerichtig stand Max Uhlig in Ulm im Tor. Die sportliche Leitung hatte keinerlei Bedenken und volles Vertrauen in den 18-Jährigen, der im Mai beim Auswärtsspiel an der Grünwalder Straße in München sein Profidebüt bravourös absolviert hatte. Ausgerechnet im einzigen Spiel seit Ewigkeiten ohne Martin Männel verletzte sich Keeper Max Uhlig bereits beim ersten Abstoß, es zog schmerzhaft ins rechte Knie. Der Meinersdorfer biss zunächst auf die Zähne, hoffte auf Besserung. Doch bei der ersten Trinkpause nach 25 Minuten inklusive Behandlungsmöglichkeit durch Mannschaftsarzt Dr. Heiko Dietel war klar: Es geht nicht weiter. Bitter für den ehrgeizigen Torwart, der seine Chance unbedingt nutzen wollte und beim Pfostentreffer der Ulmer kurz vor seiner Auswechslung noch die Finger am Ball hatte. Am Montag soll eine MRT-Untersuchung Aufschluss geben und eine genaue Diagnose liefern.
Den Platz im FCE-Tor nahm also nach 25 Minuten Louis Lord ein, der in der Saisonvorbereitung durch das Wechselspiel zwischen Martin Männel und Max Uhlig wenig Wettkampfpraxis sammelte. Sicher bei hohen Bällen und machtlos beim Gegentreffer packte der 21-Jährige in der Schlussphase der Partie sogar die Parade des Spieltags aus, als er ein Geschoss aus Nahdistanz mit unfassbarem Reflex über die Latte lenkte. Louis Lord hielt sein Team damit im Spiel, auch wenn es trotz mehrerer Großchancen und starker zweiter Halbzeit nicht zu einem Punkt in Ulm reichte. An den Torhütern lag es nicht, so bemerkenswert die Geschichte der drei Keeper des FC Erzgebirge Aue an diesem Wochenende auch war.




