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Glück des Tüchtigen

Fans und Mannschaft traten als geschlossene Einheit auf

Die Sehnsucht nach dem Heimsieg war größer als die Angst vor einer weiteren Niederlage gegen den Aufstiegsfavoriten aus München, resümierte Trainer Jens Härtel nach dem erlösenden Abpfiff eines denkwürdigen Spiels. Der FC Erzgebirge Aue hatte sich das Glück des Tüchtigen erarbeitet.

 

Ausnahmslos alle, die es mit dem Kumpelverein hielten, hatten sich mächtig ins Zeug gelegt. Die Fanszene hatte dazu aufgerufen, gemeinsam das Ruder herumzureißen nach vier Niederlagen am Stück. Ausgerechnet gegen das Star-Ensemble von der Isar. Stadionsprecher Mario Dörfler und Co. verzichteten im Vorprogramm auf Musik über die Beschallungsanlage, sondern überließ den Anhängern die akustische Hoheit. Eingeläutet von der leicht angestaubten FCE-Hymne mit der Textpassage des herumgerissenen Ruders sangen sich die Fans in Lila-Weiß fast eine Stunde lang ein – und ließen auch während der 90 Minuten nicht nach. Die Unterstützung für das Team war phänomenal, befand nach Spielende auch Marvin Stefaniak stellvertretend für die Mannschaft.

 

Die hatte alles, wirklich alles auf dem Platz gelassen. Herz und Körner. Von Krämpfen geschüttelt warfen sich die Schachter in jeden Schuss, in jeden Zweikampf, in jede Flanke. Mit Geschlossenheit, Disziplin und eisernem Willen. Ohne Fleiß keinen Preis. Den gab es diesmal endlich in Form von drei immens wichtigen Punkten.

 

Natürlich hatte der FCE das nötige Quäntchen Glück, das in den zurückliegenden Wochen fehlte. Ein früher Gegentreffer wurde annulliert, zweimal rettete der Pfosten. Nach mehreren Entscheidungen zuungunsten der Veilchen wie den Elfmetern in Cottbus und Osnabrück schlug das Momentum diesmal in Richtung Aue aus. Weil sich Mannschaft und Fans genau dieses Glück des Tüchtigen erarbeitet und verdient hatten. Mit einer bemerkenswerten Energieleistung. Auf dem Rasen und auf den Rängen.

 

Ob das 2:0 ein Befreiungsschlag war, wird sich erst zeigen. Der Heimsieg war auf jeden Fall extrem wichtig. Für den Glauben an sich selbst, in die eigene Stärke, für die Stimmung rund um den FC Erzgebirge Aue.  Der Dank gilt allen, die Anteil daran hatten.