Gespür im Block
Die Treuesten der Treuen haben es einmal mehr bewiesen: Das Gespür für die Situation. Aus dem Fanblock des FC Erzgebirge Aue gab es nach der unglücklichen 1:2-Niederlage in Cottbus am Mittwochabend Aufmunterung statt Pfiffe. Die Mannschaft hat das sehr wohl registriert und ist dankbar für die Unterstützung – in guten wie in schlechten Zeiten.
Natürlich ist die Reaktion des FCE-Anhänger im Gästeblock auch der sportlichen Leitung und dem Vorstand nicht verborgen geblieben. Dafür gab es von den Verantwortlichen nur ein Wort, mit allem gesagt ist: Respekt! Denn nach der dritten Niederlage in Folge Beifall für die kämpferische Leistung zu spenden statt zu schimpfen, zeugt von Größe und vor allem – Gespür für die Situation. Leistung, Leidenschaft, Einsatzbereitschaft, Teamgeist stimmten an diesem Abend in der Lausitz. Das haben die Fans in Lila-Weiß registriert und honoriert.
Der Mannschaft war es auch deshalb ein Bedürfnis, es nicht beim obligatorischen Danke-Applaus vor dem Gästeblock zu belassen. Das Team ging geschlossen an den Zaun, klatschte mit den Fans ab. Es bedurfte keiner weiteren Worte, die Botschaft war unausgesprochen klar: Nur gemeinsam kommt der Kumpelverein aus der sportlich enttäuschenden Situation heraus.
Routinier Marvin Stefaniak beschäftigte die Rückendeckung der eigenen Fans nach der Schlappe in Cottbus so sehr, dass er am Tag danach einen ausführlichen und emotionalen Post auf seinem privaten Instagram-Kanal absetzte. „Früher im Schacht hat man gesagt – Glück auf – und weiter malochen! Genau das machen wir auch: zusammenhalten, hart arbeiten und aus der Tiefe (der Tabelle) wieder ans Licht kommen …“ Der Offensivakteur dürfte damit vielen Fans aus der Seele gesprochen und einen Nerv getroffen haben, die Reaktionen unter dem Beitrag waren durchweg positiv.
P.S.: Der FC Erzgebirge Aue wünscht jenen Fans alles Gute, die bei der Rückreise aus Cottbus auf einem Rastplatz der Autobahn überfallen wurden.



