Der Blick geht nach vorn
Es fiel Trainer Jens Härtel so schwer wie jedem FCE-Fan und -Sympathisanten nach Abpfiff des Heimspiels gegen Viktoria Köln, einen analytischen Blick auf die Leistung seiner Mannschaft zu werfen. Frust und Emotionalität außen vor zu lassen. Denn es war ein Schock-Resultat. Positives gab es dennoch, so seltsam das nach einem 0:3 in den eigenen vier Wänden auch klingt.
Denn in allen relevanten Statistiken hatte das Team des FC Erzgebirge Aue die Nase vorn. Mehr gelaufene Kilometer, mehr Ballbesitz, mehr Torschüsse, mehr Chancen. Allein das Endergebnis stellte diese Daten komplett auf den Kopf. Effizienter, vielleicht auch etwas glücklicher waren an diesem 13. September zweifellos die Kölner.
Die Viktoria hatte zur Pause 2:0 geführt, ohne eine Großchance herausgespielt zu haben. Zwei Flanken in den Strafraum reichten, um zu zwei Treffern zu kommen. Pingpong-Tor Nummer zwei kurz vor dem Halbzeitpfiff zählte gar in die Rubrik „Kacktor des Monats“. Die Veilchen dagegen haderten mit der Verwertung ihrer Möglichkeiten. Sie hatten bereits nach zehn Minuten drei Top-Chancen, setzten den Gegner unter Druck und erzwangen Fehler. Es haperte jedoch an der Präzision im Abschluss, an der Kaltschnäuzigkeit, an Matchglück.
Die fehlenden Zentimeter setzten sich nach dem Wechsel fort, der Kopf spielte zunehmend eine Rolle und der Glaube schwand von Minute zu Minute. Genau diesen darf die Mannschaft aber nicht verlieren, gleiches gilt für Geschlossenheit und Zusammenhalt. „Wir haben zwei schwere Auswärtsspiele vor der Brust und werden nicht auf die Jungs draufhauen, Schuldige suchen oder den Kopf in den Sand stecken“, schaute Trainer Jens Härtel bereits voraus. So schwer es nach dem 0:3 auch fiel.



