Das Gebirge im Herzen

Die 550 Fans des FC Erzgebirge Aue verwandelten die Auswärtspartie ihrer Mannschaft am Sonntag in Hoffenheim akustisch und atmosphärisch in ein Heimspiel. Mit dem untrüglichen Gefühl, dass ihr Team mehr denn je Rückendeckung braucht. Das Unentschieden war verdienter Lohn – für die Gästeanhänger im Block und für die einsatzfreudigen Kicker auf dem Rasen.

Die Frage wird oft gestellt und selten beantwortet: Was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Oder auf Fußball und den FC Erzgebirge Aue bezogen: Sprang der Funke am Sonntag im herbstlich kalten Hoffenheim vom Spielfeld auf die Tribüne über oder umgekehrt? Vermutlich sowohl als auch. Klar ist aber, dass die Fans in lila-weiß zur Hochform aufliefen. Auch wenn der Saisonverlauf alles andere als euphorisch stimmt, waren sie vom Anpfiff an voll da. Auch nach dem frühen Nackenschlag mit 0:1-Rückstand nach nur zwei Minuten Spielzeit gab es kein Nachlassen. Im Gegenteil. „Das Gebirge im Herzen“ schallte es aus der Fankurve und – mindestens genauso wichtig: „Bist Du am Boden, ja wir stehn für Dich ein.“

Genau diese bedingungslose Unterstützung hat die Mannschaft gebraucht. Und zog sich an ihr hoch. Dem Rückstand zum Trotz schwang sich das Team zu einer disziplinierten, lauffreudigen, kämpferischen Leistung auf und holte beim starken Aufsteiger verdient einen Zähler. Einen Punkt für die Moral im zweiten Auswärtsspiel in Folge ohne Niederlage. Das macht Hoffnung und Mut, setzt Kräfte frei. Für die kommenden Aufgaben mit der Gewissheit, dass die Fans hinter der Mannschaft stehen. Hinfallen ist erlaubt, Aufstehen Pflicht.

P.S.: Schon weit vor Anpfiff waren die FCE-Fans gefragt und am Start. Der über Nacht besprühte Mannschaftsbus wurde in Windeseile farblich „fahrtüchtig“ gemacht. Mit dem Gebirge im Herzen.

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