Auf der letzten Rille
Kampf bis zum Umfallen mit Klassenerhalt belohnt
Die Mannschaft des FC Erzgebirge Aue hat am drittletzten Spieltag der Saison 2024/25 den Widerständen getrotzt, dem Druck standgehalten und den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. „Auf der letzten Rille“, wie Trainer Jens Härtel anerkennend resümierte. Nicht zuletzt Improvisationstalent war Grundstein des wichtigen 1:0-Heimsieges gegen den FC Ingolstadt.
Aus der Not wurde beim FCE an jenem 4. Mai 2025 eine Tugend. Weil mit Marcel Bär, Maxi Schmid und Ricky Bornschein die gelernten Stürmer allesamt verletzt fehlten, stellte das Trainerteam den defensiven Mittelfeldspieler Ali Loune neben Boris Tashchy in vorderste Front. Der aggressive Dauerläufer war es dann auch, der nach weitem Flugball, Hackenablage von Boris Tashchy und Querpass von Anthony Barylla das „goldene Tor“ erzielte. Eine personelle Positions-Improvisation, die sich messbar auszahlte. Dazu gehörte auch eine Umstellung von Vierer- auf Dreierkette in der Druckphase der Ingolstädter nach der Pause und die Einwechslung von Paul Seidel in der Offensive. Der A-Junior ist etatmäßiger Rechtsverteidiger in seinem Nachwuchsteam, dank Größe, Kopfballstärke und Tempo war er nun bei den Profis beim Behaupten des Vorsprungs aber an anderer Stelle gefragt und trug seinen Teil zum knappen Sieg bei.
Seit Wochen war der FC Erzgebirge Aue von Verletzungssorgen geplagt, musste permanent oder dauerhaft auf Leistungsträger verzichten. Vor allem vor heimischer Kulisse raffte sich das Team aber immer wieder dazu auf, über die Schmerzgrenze zu gehen und die eigene Leistungsgrenze zu verschieben. Fünf Siege und zwei Unentschieden bei nur einer Heim-Niederlage 2025 unterstreichen, dass der feststehende Klassenerhalt vor allem zu Hause dingfest gemacht wurde. Nicht zuletzt auch, weil die Fans wie eine Wand hinter der Mannschaft standen und positive Energie auf das Spielfeld übertrugen.
Die kollektive Erleichterung war spürbar nach Abpfiff gegen Ingolstadt. Der Mannheimer Sieg wenige Minuten zuvor hatte den Druck nochmal vergrößert. Das gebeutelte und absolut geschlossene Team hielt diesem Druck jedoch stand, warf sich in jeden Schuss und konnte sich einmal mehr auf Routinier und Kapitän Martin Männel verlassen. Auf der letzten Rille kämpften sich die Veilchen ins ersehnte Ziel. In einer Spielzeit voller Rückschläge kein Selbstverständnis. Nun darf gefeiert werden. Am liebsten alle gemeinsam beim letzten Saison-Heimspiel am Sonnabend gegen den SV Sandhausen.
Hier gehts zu den Online-TICKETS für den 10. Mai 2025.



