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2:1 - Veilchen siegen zum Osterfest

Fußball zum Ostersonntag - zum Abschluss des 34. Spieltages empfingen die Veilchen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Für den wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt brauchte Aue einen Sieg und mit der lautstarken Unterstützung der Fans erkämpften sich die Lila-Weißen drei Punkte. Unser Spielbericht.

BVB kontert auf Tashchys Treffer

Keine ruhigen Osterfeiertage für die Lila-Weißen und ihre Fans. Bereits am Gründonnerstag war der FC Erzgebirge im Sachsenpokal in Glauchau gefordert gewesen und meisterte dort die Pflichtaufgabe gegen den VfB Empor. Mit 3:0 setzten sich die Veilchen gegen den Sachsenligisten durch und sicherten sich damit verdient das Ticket zum Finale. Die Torschützen an der Meeraner Straße waren Kilian Jakob, Ali Loune und Marvin Stefaniak. Trotz des Pokalerfolges waren die Nerven im Lößnitztal weiterhin gespannt. In der Liga hatten die Veilchen zuletzt Boden verloren und brauchten trotz 43 Punkten weitere Zähler für den Klassenerhalt. Nicht einfacher wurde die Aufgabe durch die Personalsituation. Mit Kilian Jakob und dem gesperrten Marvin Stefaniak fielen für Cheftrainer Jens Härtel erneut zwei wichtige Stützen aus. Mika Clausen, Linus Rosenlöcher, Erik Majetschak und Anthony Barylla rutschten in die Startelf.

Bei bestem Fußballwetter und gut gefüllten Tribünen ging es ins Spiel. Aue begann mit neu formierter Viererkette, in der Linus Rosenlöcher und Anthony Barylla auf den Außenbahnen starteten. Die Zweitvertretung des BVB um Spielmacher Kjell Wätjen setzte die Veilchen früh mit hohem Pressing unter Druck und die Borussen versteckten sich im Lößnitztal nicht. Für den ersten Aufreger sorgten dennoch die Lila-Weißen. Nach einem Freistoß und einem geblockten Abschluss legte Mirnes Pepic den Ball in den Rückraum zu Barylla, der mit seinem starken rechten Fuß abzog. Abgefälscht von einem Dortmunder Bein wurde der Ball gefährlich für BVB-Keeper Silas Ostrzinski, der mit einer Parade zur Ecke klärte. Diese brachte nichts für den FCE ein und der Distanzschuss von Barylla blieb die einzige Torannäherung in der Anfangsviertelstunde.

Aber die Spannung und Elektrizität fehlten nicht. Der BVB lauerte regelrecht auf einen Auer Fehler im Spielaufbau und die Gäste attackierten die Veilchen mit mehr als sechs Feldspielern. Das schaffte Räume und in der 17. Minute gelang es den Auern, die Pressinglinie der Borussen zu überspielen. Omar Sijaric zog mit einem starken Sololauf durch das Mittelfeld und legte den Ball mit einem Diagonalpass in den Lauf von Ali Loune. Der Abräumer der Veilchen zog in den Strafraum und hielt drauf. Keeper Ostrzinksi parierte stark, aber Boris Tashchy spekulierte richtig, staubte ab und netzte ein. 1:0 für den FC Erzgebirge Aue.

Die Führung für die Veilchen und die Elf von Jens Härtel zog sich nicht zurück, sondern legte einen weiteren Gang zu. In den folgenden Minuten verbuchte Aue mehrere Chancen zum 2:0. Anthony Barylla brachte eine scharfe Hereingabe über die rechte Seite, die Ostrzinski entschärfen musste und der Schlussmann wurde anschließend noch von Omar Sijaric und Ali Loune gefordert. Die beste Gelegenheit hatte aber Boris Tashchy in der 27. Minute. Linus Rosenlöcher war auf dem linken Flügel bis auf die Grundlinie marschiert und flankte an den langen Pfosten. Hier stieg Tashchy hoch und köpfte auf das Tor. Nur das Aluminium rettete noch für den BVB, der diese Auer Drangphase aber überstand und kurze Zeit später mit der ersten gefährlichen Chance direkt zum Ausgleich kam. Über Kjell Wätjen, Paul Besong und Julian Hettwer kombinierten sich die Gäste in den Auer Strafraum. Am Ende war es ausgerechnet der Ex-Auer Besong, der aus zehn Metern zum Abschluss kam und Martin Männel mit einem strammen Schuss überwinden konnte. Der Ausgleich aus dem Nichts. 

Nach dem Treffer des BVB fanden die Veilchen ihren Zug zum Tor nicht wieder und die Partie verlor sich in Nickligkeiten und Zweikämpfen. Schiedsrichter Konrad Oldhafer tat sich sichtlich schwer, eine klare Linie zu finden und zum Unmut der Auer Fans beendete der Unparteiische die erste Hälfte mitten in einem Angriff der Veilchen. So ging die Partie mit einem 1:1 in die Pause und aus dieser kam der BVB mit mehr Schwung und hatte die ersten Chancen. Martin Männel konnte den ersten Flachschuss von Hettwer festhalten und kurze Zeit später entschärfte Erik Majetschak einen Konter der Gäste im letzten Moment. Den Auern fehlte hingegen das Tempo und die Energie der ersten Hälfte, dafür schlugen die Veilchen genauso eiskalt zu wie der BVB. Wieder war es Omar Sijaric, der bei einem Vorstoß nach innen zog und diesmal auf Mika Clausen legte. Dortmunds Hintermannschaft hatte den Offensivspieler aus den Augen verloren und Clausen bestrafte das sofort. Aus gut 18 Metern zirkelte er die Kugel in den Knick. 2:1 für den FC Erzgebirge Aue durch den fünften Ligatreffer von Mika Clausen.

Die Veilchen wieder in Führung und die Lila-Weißen begannen Zement anzurühren. Der BVB versuchte immer wieder Aue mit schnellen und vertikalen Angriffen zu attackieren, die Elf von Jens Härtel stand nun tief und verteidigte das knappe 2:1 mit jeder Menge Leidenschaft und Kampf. Brandgefährlich wurde es für die Lila-Weißen nur einmal. In der 64. Minute schaltete Dortmund schnell und direkt um. Der allgegenwärtige Julian Hettwer tauchte vor Martin Männel auf und lupfte die Kugel über den Auer Schlussmann. Nur Zentimeter flog der Ball am rechten Pfosten vorbei. Mit dem Stadion im Rücken erarbeiteten sich die Veilchen den Sieg und brachten die knappe Führung über die Zeit. Zum Osterfest beschenkte sich Aue mit einer großen Portion Wismut-Tugend selbst und holte drei wichtige Zähler.

Die Stimme zum Spiel

Es war ein intensives Spiel, aber ich hatte ein richtiges Zusammenhaltsgefühl auf dem Platz. Wir haben versucht mutig hinten raus zu spielen, das ist uns in der ersten Hälfte gut gelungen. Gleichzeitig sind wir selten zu viel Risiko eingegangen. Wenn Dortmund mal den Ball erobert hat, wurde es gefährlich, sie waren richtig gut in den Umschaltsituationen. Da hatten wir schon Probleme, aber wir haben uns mit allem, was wir hatten, hinten reingeworfen. Von der Einstellung und Engagement war das richtig gut von uns und dann wird es für jeden schwer uns zu schlagen.

Mittelfeldspieler Jonah Fabisch

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Barylla (76. Fallmann), Nkansah, Majetschak, Rosenlöcher (90. Hoffmann) - Loune, Fabisch - Sijaric (67. Seitz), Pepic, Clausen - Tashchy
 

Bor. Dortmund II:

Ostrzinski - Krevsun (46. Jessen), Lührs, Hüning, Kabar (85. Göbel) - Roggow, Azhil (69. Foti), Wätjen (85. Elongo-Yombo) - Eberwein, Besong (74. Drakas), Hettwer

 

Tore:

1:0 Tashchy (17.)

1:1 Besong (29.)

2:1 Clausen (54.)

 

Zuschauer:

10.495

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Dennis Hambeck und Gabor Krieg - PicturePoint

Text: Max Richter