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2:1 - Veilchen siegen durch Lucky Punch

Crunchtime in der 3. Liga - die Saison geht in die entscheidende Phase. Zum Beginn der Englischen Woche empfingen die Auer im Lößnitztal die Zweitvertretung des VfB Stuttgart. In einer wechselhaften und engen Partie hatten die Veilchen das Glück auf ihrer Seite und entschieden die Partie mit einem Strafstoß und einem Lucky Punch in den Schlussminuten. Unser Spielbericht.

Handspiel - Pepic trifft vom Punkt

Eine Rückrunde mit Höhen und Tiefen - die Veilchen suchen im Frühjahr 2025 noch nach ihrer Konstanz und darauf, gute Leistungen mit guten Ergebnissen zu veredeln. Nach drei Siegen in Serie kassierte man in der 3. Liga zuletzt drei bittere Pleiten und insbesondere das späte Gegentor und die Niederlage im Ostduell gegen Cottbus schmerzte. Um den Abstand zum Tabellenkeller zu wahren, waren die Lila-Weißen gegen die 2. Mannschaft vom VfB Stuttgart im heimischen Erzgebirgsstadion gefordert. Trainer Jens Härtel vertraute auf seine Startelf und musste nur den angeschlagenen Mika Clausen ersetzen, für den Ali Loune in die Startelf rückte. Auf Torejagd sollten Boris Tashchy und Maximilian Schmid gehen, während Mirnes Pepic die offensivere Rolle im Mittelfeld übernahm und Steffen Nkansah, Erik Majetschak und Linus Rosenlöcher bildeten die Innenverteidigung.

Nicht nur der achte Heimsieg winkte, mit einem Dreier konnten die Auer das Punktepolster zur Abstiegszone wieder vergrößern. Bei strahlendem Sonnenschein, aber kühlen Temperaturen ging es im Lößnitztal ins Spiel und die Veilchen ergriffen von Beginn an die Initiative. Mit mehr Ballbesitz und Spielkontrolle suchten die Hausherren den Weg zum Stuttgarter Tor, während die Gäste tief und kompakt den eigenen Strafraum abschirmten. Die Anfangsphase gehörte eindeutig den Veilchen, nur hielt die Deckung der Schwaben und bis auf einen Kopfball von Kilian Jakob wurde es nicht gefährlich. Aue vermisste weiterhin Torjäger Marcel Bär und eine kreative Lösung fanden die Lila-Weißen lange nicht. Der VfB bot indes keine Fehler an. Die Mannschaft von Markus Fiedler war mit einer breiten Brust aus zwei Siegen ins Erzgebirge gereist und lauerte unaufgeregt auf Chance. In der 18. Minute hatten auch die Gäste die erste Gelegenheit. Nach einem Rückpass kam Martin Männel im eigenen Strafraum an den Ball und ließ Mohamed Sankoh aussteigen. Der Stürmer lief ins Leere, doch die Kugel rollte in den Lauf von Stuttgarts Wahid Faghir und beinahe hätte der Auer Kapitän seinen Trick teuer bezahlen müssen. Im letzten Moment kam Männel noch an den Ball und klärte die Situation.

So blieb es beim 0:0 und in der Folge wurde der VfB immer mutiger und spielte nun auch mit und suchte, mit eigenen Ideen zum Torerfolg zu kommen. Die Veilchen taten sich weiterhin schwer, den Stuttgarter Riegel zu überspielen und so bekam Ex-Dynamo Keeper Stefan Drljaca nur wenig zu tun. Ereignisarm lief das Spiel in Richtung Pause, aber dann kam die 33. Spielminute. Nach einer Seitenverlagerung auf rechts kam Pascal Fallmann in der Stuttgarter Hälfte an den Ball und statt die Flanke oder den Weg zur Grundlinie zu suchen, zog der junge Österreicher in Richtung Strafraum. Kurz davor setzte der Auer Rechtsverteidiger dann doch zu Flanke an und diese stoppte VfB-Kapitän Dominik Nothnagel unglücklich mit dem Arm. Schiedsrichter Felix Wagner zögerte erst, entschied sich dann aber doch für einen Handelfmeter. Der Wachmacher, den die Partie gebraucht hatte. Mirnes Pepic übernahm gegen Drljaca die Verantwortung und der Zehner der Veilchen entschied das Duell für sich. Drljaca tauchte in die linke Ecke und Pepic schoss die Kugel ins Zentrum. 1:0 für Erzgebirge Aue, das zweite Saisontor für Pepic und die Führung für die Veilchen. Aber die erste Hälfte war damit nicht vorbei. Der VfB hatte seine Chance zur Antwort. In der 42. Minute köpfte Faghir einen abgefälschten Ball auf das Auer Tor. Martin Männel musste sich vollends strecken und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an die Latte. Faghir setzte nach und wurde dabei noch entscheidend von Erik Majetschak behindert. Mit etwas Glück gingen die Veilchen mit einer Führung in die Pause.

Burghardt mit dem Lucky Punch

Der Sieg war damit keineswegs sicher. Gerade in der zweiten Spielhälfte hatten sich die Veilchen in dieser Spielzeit schwergetan und Stuttgart kam mit jeder Menge Schwung aus der Pause. Nun waren es die Schwaben, die anliefen und Aue zog sich weit in die eigene Hälfte zurück. Aber die Schwaben waren deutlich gefährlicher als Aue in der ersten Hälfte und suchten aus allen Lagen den Torabschluss. Leny Meyer hatte in der 54. Minute den Ausgleich auf dem Fuß, nur Pascal Fallmann konnte den Abschluss im letzten Moment entscheidend abfälschen. Die Gäste blieben auf dem Gaspedal und nur einem starken Steffen Nkansah war es zu verdanken, dass die Veilchen noch kein Gegentor kassiert hatten. Der Innenverteidiger entschärfte immer wieder brenzlige Situationen und hielt den Stuttgarter Angriff auf. Aue tat zu wenig und forderte den VfB kaum mit eigenen Angriffen. Ein abgefälschter Schussversuch von Kilian Jakob war das einzige Lebenszeichen der Auer Offensive. 72 Minuten hielt die Null, dann kombinierten sich die Schwaben zum Ausgleich. Über Ulrich und Hofmann spielten sich die Stuttgarter in den Auer Strafraum und hier schob Faghir den Querleger von Hofmann mühelos ein. 1:1 - der VfB bestrafte die passive Auer Mannschaft.

Das Spiel im Lößnitztal drohte zu kippen und Aue kam nur schwer wieder in die Gänge. Der VfB blieb frech und forsch und suchte mit Seitenverlagerungen und schnellem vertikalem Spiel das zweite Tor. Jens Härtel musste wechseln und der Übungsleiter bewies ein glückliches Händchen. Für die Flügelspieler Kilian Jakob und Pascal Fallmann kamen Mika Clausen und Maxim Burghardt in die Partie und sie sollten das Spiel entscheiden. In der 82. Minute fuhren die Veilchen einen ihrer wenigen Angriffe im zweiten Durchgang und Mika Clausen legte den Ball an der Strafraumkante in den Lauf von Linus Rosenlöcher. Der Abwehrspieler zog in Richtung Grundlinie und passte in die Mitte. Maximilian Schmid und Mirnes Pepic reagierten gedankenschnell und ließen die scharfe Hereingabe am kurzen Pfosten passieren. Stuttgart deckte jeden Auer, nur nicht den freien Maxim Burghardt. Unbedrängt kam der Joker aus dem Rückraum zum Abschluss und schob zum viel umjubelten 2:1 ein. Die späte Entscheidung und das glücklichere Ende für die Veilchen. Der FC Erzgebirge schlägt zum Beginn der Englischen Woche die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart. 

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (76. Burghardt), Nkansah, Majetschak, Rosenlöcher, Jakob (76. Clausen) - Loune, Pepic, Fabisch (85. Barylla) - Schmid, Tashchy (90.+2 Stefaniak)

 

VfB Stuttgart II:

Drljaca - Glück (60. Amaniampong), Groiß, Nothnagel, Meyer (79. Reichardt), Hofmann - Malanga (79. Boakye), Di Benedetto (60. Catovic), Ulrich, Faghir (73. Kastanaras) - Sankoh

 

Tore:

1:0 Pepic (32./HE), 1:1 Faghir (72.),
2:1 Burghardt (82.)

 

Gelb-Rot:

Hofmann (VfB/ 90.+3)

 

Zuschauer:

7.217

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Dennis Hambeck, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter