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2:1 - Veilchen erkämpfen sich den ersten Saisonsieg

Premiere im Lößnitztal - zum ersten Mal gastierte der Turn- und Sportverein Havelse bei den Veilchen im Lößnitztal. Gegen den Aufsteiger aus der Regionalliga Nord drehten die Lila-Weißen einen frühen Rückstand zum ersten Sieg in der neuen Saison. Unser Spielbericht.

Posselt schockt die Veilchen

Nach einem Remis über Hansa Rostock und einer knappen Niederlage in Ulm warteten die Fans im Erzgebirge noch auf den ersten Sieg in der neuen Saison. Zum zweiten Heimspiel empfingen die Lila-Weißen gleich die Neuen aus Niedersachsen. Gegen den TSV Havelse traten die Veilchen noch nie in einem Pflichtspiel an. Gegen die Mannschaft von Samir Ferchichi nahm Aue-Trainer Jens Härtel nur eine Änderung vor und ersetzte den verletzten Max Uhlig im Tor mit Martin Männel. Wieder bildeten Ryan Malone, Anthony Barylla und Tristan Zobel die Innenverteidigung, während Marvin Stefaniak, Julian Günther-Schmidt und Jannic Ehlers auf Torejagd gehen sollte. 

Von Beginn an übernahmen die Auer den Ball und spielten auf das Havelser Tor. Keine zwei Minuten brauchte Marvin Stefaniak, um im Zentrum Jannic Ehlers zu finden. Das Stadion raunte schon, doch im entscheidenden Moment missglückte dem Neuzugang aus Bremen der Abschluss und Aue verpasste die frühe Führung. Besser machten es die Gäste aus Niedersachsen. Gleich bei der zweiten Ecke stieg John Posselt am kurzen Pfosten am höchsten und nickte ein. 1:0 für Havelse, der Aufsteiger glänzte mit bestechender Effektivität. Die Veilchen reagierten unbeeindruckt und stürmten weiter vor. Jannic Ehlers hatte unmittelbar nach dem Gegentor den ersten gefährlichen Abschluss und Julian Günter-Schmidt platzierte einen Kopfball nur knapp über das Tor von Havelse-Keeper Tom Opitz. 

Ein lebhafter Spielbeginn im Lößnitztal, aber das einzige Tor hatten die Gäste aus Niedersachsen erzielt und der Neuling in der Liga verkaufte sich routiniert und lauerte auf die nächsten Nadelstiche. Vor allem über Standards sorgten die Rot-Weißen für Gefahr und die Veilchen hatten ihrerseits Schwierigkeiten, die eigenen Stürmer in Szene zu setzen. Erst nach einer halben Stunde konnten die Lila-Weißen das Spiel wieder unter ihre Kontrolle bringen und Havelse einschnüren. Aber so kombinationssicher die Veilchen auch anliefen, im Strafraum kam der Ball nicht an. Marvin Stefaniak und Moritz Seiffert hatten die besten Chancen in dieser Phase, aber wieder war Opitz zur Stelle. Wieder verpasste Aue den mittlerweile verdienten Ausgleich und Havelse überstand das Powerplay der Lila-Weißen. Mit dem 1:0 für die Gäste ging es in die Pause. 

Die Sechser drehen das Spiel

Der zweite Durchgang begann, wie der erste endete. Aue lief an, Havelse rührte Beton im eigenen Strafraum an. Das Glück hatte aber nicht die Seiten gewechselt. Nach fünf Minuten hatte Marvin Stefaniak die erste Abschlusschance und diesmal verhinderte der Pfosten den Auer Ausgleich. Das Erzgebirge suchte den Knotenlöser und fand ihn mit Luan Simnica. Mit einem dreifachen Wechsel brachte Jens Härtel in der 64. Minute neue Kräfte auf den Platz und gleich mit seiner ersten Aktion sorgte der Joker Simnica für den Ausgleich. Aue baute den Angriff über rechts auf, Pascal Fallmann schlug eine Flanke von der rechten Seite in den Strafraum und in der Menschentraube bugsierte Simnica den Ball über die Linie. Kein Traumtor, aber ein Treffer des Willens zum Ausgleich. 1:1 und die Auer wollten mehr. 

Simnica hatte Selbstvertrauen getankt und versuchte es gleich als Nächstes aus der Distanz. Der Schuss aus 20 Metern flog aber rechts am Kasten von Opitz vorbei. So ging es in die Schlussphase und den Lila-Weißen reichte das Remis nicht. Nun versuchten es die Auer aus allen Lagen. Jannic Ehlers setzte zum Flankenlauf an und aus dem spitzesten Winkel jagte er die Kugel auf das gegnerische Tor. Opitz ließ sich nicht übertölpeln und der Schlussmann der Niedersachsen packte in der Folge auch bei den Versuchen von Simnica und Stefaniak zu und verhinderte das Tor. Die Veilchen erspielten sich Chancen über Chancen, aber das Runde wollte nicht ins Eckige. Längst hatte sich der FC Erzgebirge die Führung verdient. 

Vor der Partie sangen die Fans zusammen mit Stefan Gerlach eines seiner bekanntesten Lieder. In diesem köpfte Harald Mothes die Auer zum Sieg und ließ das Erzgebirge jubeln. Der Harald Mothes an diesem Sonntagnachmittag wurde Eric Uhlmann. In der 83. Minute warf sich der Neuzugang von Hannover in die nächste Flanke von Pascal Fallmann. Wuchtig köpfte der Auer Sechser ein und überwand auch den scheinbar unüberwindbaren Tom Opitz. 2:1 - die Veilchen hatten das Spiel gedreht und lagen in Führung. Aber die Partie war damit noch nicht vorbei. Havelse mobilisierte die letzten Kräfte und im Gegenzug scheiterte Noah Plume nur knapp mit seinem Kopfball. In einem offenen Schlagabtausch verstrichen die letzten Minuten. Den Veilchen gelang durch Marvin Stefaniak ein weiterer Treffer, aber mit dem Jubel hob sich auch die Fahne des Linienrichters. Abseits und so blieb es beim 2:1. Aue erarbeitete sich den ersten Saisonsieg regelrecht und brachte die erkämpfte Führung über die Zeit. 

Die Stimmen zum Spiel

"Ich habe gesehen, wie der Ball geflogen kam und ich habe den Verteidiger noch gesehen. Aber ich habe mich mit allem reingeworfen und das hat gereicht. Es war überragend in diesem Stadion ein Tor zu schießen und die Stimmung war absolut überragend. Ich hatte noch nicht so viel Spielzeit und ich hoffe natürlich mehr davon zu erleben."

Joker und Torschütze Luan Simnica 

 

"Wir können bestmöglich starten mit der Chance von Jannic Ehlers und es kommt dann ganz anders und wir starten mit dem Gegentreffer. Dann laufen wir hinterher und müssen anlaufen. Wir hatten viele Chancen, aber irgendwie kam der letzte Pass nicht an. Wir haben uns in der Pause gesagt, dass wir so lange weitermachen, bis der Knoten platzt und das ist dann zum Glück auch passiert. Aber es war schwer gegen so einen tief stehenden Gegner, aber wir haben das Spiel dominiert und verdient gewonnen."

Abwehrspieler Anthony Barylla

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Barylla (78. Majetschak), Malone, Zobel - Fallmann, Fabisch (64. Simnica), Uhlmann, Seiffert (64. Clausen), Stefaniak - Ehlers (90. Seidel), Günther-Schmidt (64. Schmid)

TSV Havelse:

Opitz - Minz, Kolgeci (84. Rexhepi), Plume - Riedel, Aytun, Oltrogge, Boujellab, Düker - Posselt (64. Müller), Ilic (78. Paldino)

 

Tore:

0:1 Posselt (6.)

1:1 Simnica (67.)

2:1 Uhlmann (83.)

 

Zuschauer:

8.359

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Alexander Gerber, Dennis Hambeck - FCE, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter