1:5 - Veilchen kassieren Klatsche in Verl
Endspurt in der 3. Liga - zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison gastierte der FC Erzgebirge Aue beim SC Verl. In Ostwestfalen kassierten die Veilchen eine schallende Klatsche und gingen nach einer desolaten Abwehrleistung im ersten Durchgang unter. Unser Spielbericht.
Aue körperlos - Verl kompromisslos
Nach dem hochverdienten Heimerfolg über die Zweitvertretung aus Dortmund reisten die Veilchen an diesem Wochenende selbst tief in den Westen und trafen in der Sportclub-Arena auf den Tabellenneunten Verl. Mit einem Sieg hätte die Elf von Cheftrainer Jens Härtel den Klassenerhalt de facto sicher machen können und der Übungsleiter der Lila-Weißen setzte auf die Startformation, die am Ostersonntag den BVB bezwang. Nur der gesperrte Jonah Fabisch fehlte im Auer Aufgebot und wurde durch Marvin Stefaniak ersetzt. Bei frühlingshaften Temperaturen und sonnigem Wetter ging es in Ostwestfalen ins Spiel. Die Lila-Weißen begannen mutig und hatten nach gut fünf Minuten die erste gefährliche Torchance. Ein Freistoß von der rechten Seite segelte durch den Strafraum, am langen Pfosten verpassten die Auer die Einschusschance.
Zweimal spielten sich die Veilchen noch an den Verler Strafraum, eine zwingende Torchance gelang den Auern dabei nicht. Deutlich besser machten es die Hausherren, die mit ihrer ersten gezielten Offensivaktion direkt in Führung gingen. In der 15. Minute behauptete Timur Gayret im Mittelfeld den Ball und hebelte mit einem Diagonalball die Auer Abwehrkette aus. Im Strafraum setzte sich Dominik Steczyk durch und seinen scharfen Ball grätschte Lars Lokotsch am langen Pfosten in die Maschen. 1:0 - für den SC Verl, die Ostwestfalen legten vor und arbeiteten in der Folge gleich am nächsten Treffer. Keine drei Minuten später versuchte es Steczyk wieder und prüfte Martin Männel, der abtauchte und den Ball sichern konnte. Aber auch die Auer kamen vor das gegnerische Tor. Keine zehn Minuten nach dem Gegentreffer kombinierten sich die Veilchen über die linke Seite und Linus Rosenlöcher setzte sich stark gegen zwei Verler Gegenspieler durch. Im Zentrum verpasste Boris Tashchy die scharfe Hereingabe und den Ausgleich.
Wieder machte es Verl besser und wieder bestraften die Schwarz-Weißen einen Auer Abwehrfehler. Nach gut einer halben Stunde misslang Rosenlöcher eine Kopfballabwehr im eigenen Strafraum. Berkan Taz kam aus gut fünfzehn Metern an den Ball und knallte das Leder trocken ins linke Eck. 2:0 - für den SCV, aber für die Auer sollte es im ersten Durchgang noch schlimmer kommen. Die Veilchen ließen Körpersprache und Gegenwehr vermissen und Verl legte mit einem Doppelpack kaltschnäuzig nach. Sieben Minuten vor der Pause setzte sich Dominik Steczyk mühelos gegen seine Gegenspieler durch und überwand auch Martin Männel. 3:0 für Verl und keine zwei Minuten später folgte das Vierte. Diesmal patzte Ali Loune vor dem eigenen Strafraum und Berkan Taz bedankte sich. Der Zehner der Hausherren zog direkt ab und schweißte die Kugel wieder ins linke Eck. 0:4 aus Sicht der Veilchen, die an diesem Nachmittag einen rabenschwarzen Tag erwischten.
Verl kontert Auer Anschlusstreffer
Nach einer desolaten ersten Hälfte reagierte Jens Härtel. Gleich drei Spieler nahm der Cheftrainer der Veilchen vom Platz. Tim Hoffmann, Pascal Fallmann und Sean Seitz kamen in die Partie, während die Lila-Weißen auch taktisch auf eine Dreierkette stellten. Die erhoffte Wirkung blieb jedoch aus. In der Sportclub-Arena spielte und wirkte nur der SCV. Steczyk und Taz beschäftigten Aue beinahe im Alleingang und nur dank der Rettungstaten von Rosenlöcher und Männel fiel kein frühes fünftes Tor. Nur mit großer Mühe konnte Aue Verls Sturmlauf stoppen und die Partie für einige Minuten beruhigen. Eigene Torchancen erspielten sich die Erzgebirger dabei aber nicht. Paroli boten nur die mitgereisten 400 Auer Fans, die trotz hohem Rückstand in der Sportclub-Arena den Ton angaben.
Das einzige Lebenszeichen der Auer Offensive gab es in der 70. Minute. Nach einem perfekten Pass in die Spitze setzte sich Marvin Stefaniak im Laufduell durch und zog im Strafraum ab. Der erste ernstzunehmende Abschluss der Veilchen schlug direkt im Dreiangel ein und die Lila-Weißen verkürzten auf 1:4. Ein starker Pass und ein strammer Schuss brachten Aue endlich auf die Anzeigetafel. Es konnte so einfach sein, aber direkt im Anschluss brachten sich die Erzgebirger selbst um diesen kleinen Erfolg. Wieder zog Verl das Tempo an und kombinierte sich vor das Tor von Martin Männel. Linksverteidiger Niko Kijewski brachte den Ball von links flach ins Zentrum und mit seiner Rettungstat grätschte Anthony Barylla das Spielgerät in den eigenen Kasten. 5:1 für Verl - eine dicke Packung für die Veilchen, die in der Schlussphase die letzte Chance hatten. Nach einer Grätsche von Daniel Mikic an Pascal Fallmann im Strafraum zeigte der Unparteiische Yannick Rupert auf den Elfmeterpunkt und sprach Aue einen Strafstoß zu. Sean Seitz schnappte sich die Kugel, aber passend zum Tag ahnte Schlussmann Philipp Schulze die Ecke und kratzte das Leder von der Linie. Damit blieb es beim 1:5 aus Sicht der Auer, die in Ostwestfalen eine auch in der Höhe verdiente Niederlage kassieren.
Der Spielberichtsbogen
SC Verl:
Schulze - Kammerbauer (72. Mhamdi), Mikic, Köhler, Kijewski (72. Stöcker) - Gayret (79. Gerhardt)- Baack, Benger (61. Otto)- Taz - Steczyk, Lokotsch (61. Arweiler)
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Barylla, Majetschak (77. Seidel), Nkansah, Rosenlöcher - Clausen (77. Kallenbach), Pepic, Stefaniak, Loune (46. Fallmann), Sijaric (46. Hoffmann) - Tashchy (46. Seitz)
Tore:
1:0 Lokotsch (15.)
2:0 Taz (30.)
3:0 Steczyk (38.)
4:0 Taz (40.)
4:1 Stefaniak (70.)
5:1 Barylla (71./ET)
Zuschauer:
3.000
Glück Auf!
Bilder: Alexander Gerber, Dennis Hambeck, Gabor Krieg - PicturePoint
Text: Max Richter







