1:2 - Nächste bittere Niederlage in der Lausitz
Die erste Englische Woche in der neuen Saison führte die Veilchen in die Lausitz. Im Ostduell trafen der FC Erzgebirge Aue auf Energie Cottbus und mussten in einem engen und umkämpften Spiel wieder eine bittere und vermeidbare Niederlage hinnehmen. Unser Spielbericht.
Noch läuft es nicht für die Lila-Weißen in der neuen Spielzeit. Am vergangenen Samstag verzweifelte die Auer Offensive erneut vor dem gegnerischen Tor und nach der bitteren Pleite gegen Köln fanden sich die Veilchen auf einem Abstiegsplatz wieder. Die angespannte Tabellenlage machte die nächste Aufgabe in der Liga nicht einfacher, denn die Elf von Trainer Jens Härtel war unter der Woche im Ostduell gegen den FC Energie Cottbus gefordert. Das von Pele Wollitz trainierte Team aus der Lausitz war wiederum mit einem eindrucksvollen 3:0 in die Englische Woche gestartet. Zwei Änderungen fanden sich vor dem Traditionsduell in der Auer Aufstellung wieder. Erik Majetschak rückte auf die Position im defensiven Mittelfeld und Jannic Ehlers begann auf dem linken Flügel. Jens Härtel begann wieder mit einer Viererkette und vertraute im Sturm auf Maximilian Schmid.
Das Flutlicht war an, die Stimmung fuhr hoch, aber die Veilchen waren mit den Gedanken noch in der Kabine. Keine zwei Minuten brauchte Energie, um in Führung zu gehen. Leichtfertig verspielten die Auer einen eigenen Ballbesitz und nach dem darauffolgenden Einwurf kombinierte sich Cottbus schnell und effizient vor das Auer Tor. Nach der Vorlage von Tolcay Cigerci schob Moritz Hannemann den Ball an Martin Männel vorbei. 1:0 für Energie Cottbus - die eiskalte Dusche für die Veilchen, die einige Schwierigkeiten hatte, in der Anfangsphase beide Beine auf den Platz zu bekommen. Die Lausitzer blieben forsch und energisch und die nächste Großchance und das zweite Gegentor vereitelte Jonah Fabisch im allerletzten Moment. Zehn Minuten brauchten die Lila-Weißen, dann bekamen sie Ball und Gegner in den Griff und wurden selbst aktiv. In der 15. Minute leitete Erik Majetschak einen Angriff über die rechte Seite ein, Marvin Stefaniak zog bis auf die Grundlinie und legte den Ball zurück in die Mitte. Wieder handelte Fabisch geistesgegenwärtig, ließ den Ball passieren und Julian Guttau konnte unbedrängt einschieben. 1:1 - Tore schießen kann so einfach sein. Die Veilchen glichen mit ihrer ersten gefährlichen Torchance direkt aus.
Das erste Pflichtspieltor für Guttan im lila-weißen Trikot und ein ganz wichtiger Treffer für die Moral. Nach dem Ausgleich der Auer und einer durchaus ereignisreichen Anfangsphase beruhigte sich das Spiel keineswegs. Beide Mannschaften torpedierten den gegnerischen Spielaufbau mit mehreren Spielern und aus jeder sich bietenden Position wurde auf das Tor geschossen. Umtriebig war hier vor allem Jannic Ehlers, der auf seiner linken Seite kaum zu halten war und immer wieder scharfe Hereingaben in die gefährliche Zone spielte. Cottbus hatte furios begonnen, aber im Laufe der ersten Hälfte waren es die Auer, die näher an der Führung dran waren. Die gefährlichste Gelegenheit hatte Fabisch, dessen Flatterball aus 20 Metern leider zu zentral auf das Gehäuse von Energie-Keeper Marius Funk ging. Die Veilchen hatten das ungestüme Cottbusser Spiel übernommen, nur fehlte es wieder an der Präzision oder dem Quäntchen Glück. Erst in der Schlussphase zogen die Hausherren das Spiel an sich, ein weiteres Tor fiel bis zum Pausenpfiff nicht.
Den Start des ersten Durchgangs hatten die Veilchen verschlafen, aber nach der Pause waren die Auer hellwach. Nach drei Minuten behauptete Julian Guttau einen Ball im Mittelfeld und schickte Jannic Ehlers auf die Reise. Der schnelle Flügelstürmer war auf und davon, aber der Schuss jagte über die Latte. Nur Augenblicke später hatte Ehlers wieder den Treffer auf dem Fuß. Diesmal warf sich Campulka in den Schuss und im Nachsetzen verfehlte Julian Guttau. Das Pech schien den Schachtern wieder förmlich an den Füßen zu kleben. Während Cottbus so gar nicht in der zweiten Hälfte ankommen wollte, hatte Aue schon die dritte Großchance nach der Pause. Diesmal landete der Ball nach einem Standard vor die Füße von Julian Guttau. Der Torschütze zum 1:1 fackelte nicht lange und zog ab, verfehlte aber wieder haarscharf.
Es kam, wie es kommen musste. Bis auf einen geblockten Schussversuch von Timmy Thiele waren die Hausherren nach der Pause blass geblieben. Aber nach einem leichten Zupfer von Marvin Stefaniak an Tolcay Cigerci an der Strafraumkante entschied der Unparteiische Max Burda auf Strafstoß. Eine schmeichelhafte Entscheidung, die dem Gefoulten herzlich egal war. Cigerci schnappte sich den Ball und platzierte seinen Schuss punktgenau ins rechte Eck. Martin Männel ahnte zwar die Ecke, aber der Auer Kapitän streckte sich vergebens. 1:2 - statt der verdienten Führung lagen die Auer wieder zurück und in der Folge verloren die Veilchen ihre Spielkontrolle. Cottbus verteidigte mit neuem Selbstvertrauen und Rückenwind und verlegte sich auf Konterfußball, während Aue nur der Mut der Verzweiflung blieb.
Jens Härtel brachte alle Offensivspieler, die er auf der Bank hatte, ins Spiel. Bis in die letzten Spielminuten taten die Veilchen alles, um die drohende Niederlage abzuwenden, aber während Mika Clausen, Julian Guttau und Co. eine Hereingabe nach der anderen in den Strafraum schlugen, igelte sich Energie ein und verteidigte die knappe Führung eisern bis zum Schluss und über die Zeit. Aue verliert eine enge Partie in der Lausitz und hadert erneut mit der eigenen Chancenverwertung und vermeidbaren Fehlern in der Abwehr.
Der Spielberichtsbogen
FC Energie Cottbus:
Funk - Rorig, Campulka, Awortwie-Grant, Borgmann - Cigerci (90.+4 Juckel), Pelivan, Hannemann (68. Lucoqui) - Boziaris (46. Michelbrink) - Thiele (62. Engelhardt), Butler (62. Tattermusch)
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Fallmann, Malone, Zobel, Barylla - Fabisch (72. Uhlmann), Majetschak (79. Simnica) - Ehlers (72. Clausen), Guttau, Stefaniak (72. Weinhauer) - Schmid (79. Günther-Schmidt)
Tore:
1:0 Hannemann (2.)
1:1 Guttau (15.)
2:1 Cigerci (67.)
Zuschauer:
13.500
Glück Auf!
Bilder: Steffen Colditz, Dennis Hambeck - FCE, Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter








