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1:1 - Veilchen erkämpfen Punkt in Hoffenheim

Aue zu Gast im Kraichgau – die Veilchen gastierten am 12. Spieltag bei der TSG Hoffenheim II. Nach einem Schock in der zweiten Spielminute zeigten die Lila-Weißen in der Fremde Moral und erarbeiteten sich gegen die Zweitvertretung des Bundesligisten noch einen Punkt. Unser Spielbericht. 

Auer Abwehrbock

Stürmische Zeiten in der 3. Liga – nach einer kurzen Erfolgsserie holte eine bittere Heimniederlage die Veilchen am vergangenen Wochenende zurück auf den Boden der Tatsachen. Mit 0:2 verloren die Erzgebirger ihr letztes Heimspiel gegen den Waldhof und da die Konkurrenz zeitgleich punktete und auch an diesem Spieltag vorlegte, rutschten die Auer bis auf den 18. Tabellenplatz. Ausgerechnet bei dem offensivstarken Aufsteiger aus Hoffenheim musste ein Dreier her, um wieder über den Strich zu springen. Trainer Jens Härtel reagierte nach der enttäuschenden Leistung und stellte um. Ryan Malone, Eric Uhlmann und Jannic Ehlers rotierten in die Anfangsformation.

Bei windigen, aber trockenen Bedingungen ging es im Kraichgau ins Spiel. Die kalte Dusche gab es für die Veilchen aber trotzdem. Keine zwei Minuten waren in der Dietmar-Hopp-Arena gespielt, da nutzte die TSG den ersten groben Schnitzer der Abwehr zur Führung. Nach einem eklatanten Ballverlust vor dem Strafraum trug Amaimouni-Echghouyab den Ball Richtung Tor. Den ersten Versuch konnten die Auer noch klären, aber aus dem Rückraum schob Umut Tohumcu locker ein. 0:1 – die Veilchen erlebten den denkbar schlechtesten Start und schon früh lief die Elf aus dem Erzgebirge einem Rückstand hinterher. Sofort bemühte sich die Offensive, eine passende Antwort zu finden, und Marvin Stefaniak und Mika Clausen verbuchten die ersten Torchancen, die aber nichts einbrachten. 

Nach der Anfangsphase bekamen die Lila-Weißen das Spiel und den Gegner etwas besser in den Griff. Zumindest leistete man sich keinen schweren Patzer mehr in der Hintermannschaft. Nur die Hypothek des frühen Gegentreffers lastete merklich auf den Erzgebirgern. Passschärfe und Tempo fehlten noch in der Vorwärtsbewegung und obwohl die Zweite einiges anbot, nutzten die Auer die Fehler der Hausherren nicht. Eher ereignisarm plätscherte die erste Hälfte dahin. Die wenigen Gelegenheiten, die sich die Auer erspielten, landeten im Fangnetz. Sowohl der umtriebige Jannic Ehlers als auch Julian Guttau jagten ihre Schussversuche über den Kasten. Erst in der Schlussphase des ersten Durchgangs konnten die Veilchen Druck aufbauen und nach einer Flanke von Pascal Fallmann zwang Ehlers TSG-Keeper Tim Philipp zu einer ersten Glanzparade. Da war mehr drin, und so ging es mit einem Rückstand in die Pause. 

Zobel mit Premierentor

So stürmisch und ereignisreich der erste Durchgang begann, so schleppend nahm die Partie nach der Pause wieder Fahrt auf. Beide Mannschaften fehlte es an zündenden Ideen und die Abwehrreihen waren kaum gefordert. Ein klassisches 0:0, hätten sich die Veilchen nicht durch den ersten Fehler das frühe Gegentor gefangen. Fehlerfrei agierten die Kraichgauer aber auch nicht. In der 56. konnte Aue ebenfalls schnell umschalten und Marvin Stefaniak wurde auf die Reise geschickt und legte vor dem Sechzehner auf Julian Guttau ab. Der Neuzugang aus München zog ab und den scharfen Schuss kratzte Philipp in größter Not aus dem unteren rechten Eck. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Zum Glück erzwangen die Veilchen schon mit der nächsten Chance das Tor. Die anschließende Ecke übernahm Guttau und schlenzte das Leder scharf in den Strafraum. Am kurzen Pfosten verlängerte Ehlers per Kopf und im Zentrum drückte Tristan Zobel als größter Spieler den Ball wuchtig über die Linie. 1:1 – ein Tor des Willens und der erste Treffer für den Leihspieler der Veilchen. 

Mit dem Tor war alles wieder offen und Aue suchte weiter die Lücken und lauerte auf Fehler. Nur die TSG bot in den folgenden Minuten nicht viel an und nur selten konnten die Erzgebirger den Ball in die gefährliche Zone tragen. Aber auch die Hausherren taten sich merklich schwer in der Auer Hälfte und konnten ihr schnelles Umschaltspiel kaum aufziehen. Nach dem Bock im ersten Durchgang verteidigten die Vorderleute von Martin Männel eisern den eigenen Strafraum. Den einzigen Durchbruch der Hoffenheimer parierte der Kapitän in der 83. Minute.  Amaimouni-Echghouyab tauchte im Strafraum auf und zog ab. Männel entschärfte die Kugel mit einer Fußabwehr. Jens Härtel brachte mit Erik Weinhauer und Maximilian Schmid frische Kräfte für die Offensive. Aber eine gefährliche Torchance sprang trotz großer Mühen nicht heraus. Es blieb beim 1:1. Mit der leistungsgerechten Punkteteilung holen die Veilchen einen Punkt für die Moral, bleiben in der Tabelle aber weiter auf einem Abstiegsplatz. 

Die Stimmen zum Spiel

"Wir haben mit dem Fehler am Anfang Pech gehabt mit dem Fehler. Aber Tristan hat eine super Reaktion gezeigt. Ich habe großen Respekt vor ihm, dass er mental so stark geblieben ist und noch so ein gutes Spiel abgeliefert hat. Trotz des Gegentreffers waren wir gut im Spiel und hatten die Chancen. Aber wir haben den Ball nicht auf das Tor gebracht. Aber wir sind gut rausgekommen aus der Kabine, haben Druck gegeben und das Tor gemacht. Der Punkt ist verdient. Jeder Punkt hilft uns und die Reise geht weiter und nächste Woche bleiben die drei Punkte bei uns."

Abwehrspieler Ryan Malone

 

"Wir haben das Spiel angenommen, es ist eben bitter, dass du am Anfang so einen Fehler machst. Da läuft man den 0:1 erstmal hinterher. Wir haben nicht den Kopf in den Sand gesteckt und haben voll durchgezogen. Hoffenheim ist spielerisch eine gute Mannschaft, aber die haben heute kaum überlegene Spielanteile gehabt. Wir haben ein gutes, taktisches Spiel gemacht. Wir haben ein Standardtor gemacht, wo sich Tristan trotz seines Fehlers dann belohnt. Wenn man mehr Situationen besser ausspielt, dann gewinnt man das Spiel hier auch. Mit dem Punkt können wir zufrieden sein, aber da hätte auch mehr drin sein können."

Kreativspieler Marvin Stefaniak

Der Spielberichtsbogen

TSG Hoffenheim II:

Philipp - Hör, Lührs, Lässig, Bähr (61. Erlein) - Tohumcu (46. Llugiqi), Reisig, Duric (89. Dagdeviren) - Amaimouni-Echghouyab, Mokwa (61. Hennrich), Zeitler (61. Labes)


FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann, Malone, Zobel, Seidel (90. Simnica) - Majetschak - Clausen (80. Schmid), Uhlmann, Stefaniak - Ehlers (80. Weinhauer), Guttau (84. Fabisch)

 

Tore:

1:0 Tohumcu (2.)

1:1 Zobel (58.)


Zuschauer:

1.200

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Dennis Hambeck - FCE, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter