1:1 - Punkteteilung im Ligafinale gegen 1860
Saisonfinale in der 3. Liga - die Veilchen machten sich am letzten Spieltag auf in den Münchner Süden und traten auf Giesings Höhen gegen den TSV 1860 München an. Gegen die Löwen ging der FC Erzgebirge früh in Führung und nur durch einen Elfmeter verpassten die Lila-Weißen den Auswärtssieg. Unser Spielbericht.
Danhof verschätzt sich - Seitz schiebt ein
Mit dem letzten Tanz an der Grünwalder Straße endet für die Veilchen eine turbulente Spielzeit in der 3. Liga. Nach einer schwierigen Rückrunde, die maßgeblich von Verletzungen bestimmt war, konnte die Mannschaft von Jens Härtel keinen größeren Sprung mehr im Saisonfinale machen. Dennoch waren die Veilchen gefordert, denn in der Fremde hatte der FCE seit über zwei Monaten nicht mehr in der Liga gewonnen und gleichzeitig war das Spiel im Münchner Süden die letzte Generalprobe vor dem Pokalfinale in der kommenden Woche gegen Lok Leipzig. Wäre da nicht die angespannte Personalsituation. Mit Ali Loune und Boris Tashchy fielen erneut zwei Stammspieler vor der Partie aus und Jens Härtel baute erneut um. Mit Kilian Jakob, Steffen Nkansah und Omar Sijaric kamen drei neue Feldspieler zum Zug und im Tor feierte ein echtes Auer Eigengewächs mit Max Uhlig sein Profi-Debüt. Mit der letzten Kapelle ging es ins Traditionsduell gegen 1860 und trotz schlechter Vorzeichen sorgten die Veilchen für die erste positive Überraschung.
Das Spiel auf Giesings Höhen war keine zwei Minuten alt, da stellte es ein langer Diagonalball von Mirnes Pepic schon auf den Kopf. Der Vorstoß wäre wahrscheinlich schnell verpufft, aber in der Münchner Abwehr patzte ausgerechnet der Ex-Auer Tim Danhof und tauchte unter dem Spielball durch. Plötzlich war Kilian Jakob frei durch und der Münchner Junge im Dress der Veilchen, der in der kommenden Saison wieder für 1860 spielen wird, zog das Tempo an, ging in den Strafraum und legte die Kugel mit viel Übersicht quer. Sean Seitz war zur Stelle und drückte das Leder nur noch über die Linie und brachte Aue vor den 1500 mitgereisten Fans früh in Führung. 1:0 - der Auer Kaltstart war geglückt. Das früheste Tor am letzten Spieltag.
Die Veilchen wussten zu überraschen und die formstarken Löwen kamen in der Folge nicht wirklich ins eigene Spiel. Aue zeigte in der ersten Hälfte ein gutes Auswärtsspiel und die Erzgebirger hätten schon in der Anfangsphase nachlegen können. Elf Minuten waren im Grünwalder Stadion gespielt, da zirkelte Marvin Stefaniak einen Eckstoß weit in den Strafraum. Am langen Pfosten lauerte Steffen Nkansah und die Hausherren hatten ausgerechnet den größten Auer aus den Augen verloren. Der Abwehrspieler köpfte aus kurzer Distanz auf das Tor und Marco Hiller im Kasten der Löwen wäre schon geschlagen gewesen, nur der Pfosten rettete für die Sechziger und der FC Erzgebirge verpasste das 2:0. Ein munterer Beginn und das in einem Spiel, in dem es für beide Mannschaften um nicht mehr viel ging. Die Hausherren taten sich weiterhin schwer und Max Uhlig wurde in seiner ersten Halbzeit als Profi nicht ernsthaft gefordert. In den Luftduellen behielt er die Ruhe und faustete einen Flankenball aus der Gefahrenzone und auch bei den ersten Schussversuchen der Löwen gab sich der 18-Jährige keine Blöße. So stand die Null und der einzige Makel an der Auer Leistung im ersten Durchgang war der fehlende zweite Treffer. Nach erneuter Vorarbeit von Kilian Jakob hatte Sean Seitz den Doppelpack schon auf dem Fuß, aber vor Hiller und aus spitzem Winkel verzog der Stürmer und sein Schuss rauschte rechts am Kasten vorbei.
Jacobsen gleicht vom Punkt aus
Die Münchner Löwen wachten erst nach dem Seitenwechsel auf, dafür wurden sie aber gleich gefährlich. Direkt nach der Pause konnten die Veilchen Dickson Abiama und Leroy Kwadwo links im Strafraum nicht stellen und den Querpass verhindern. Soichiro Kozuki kam an den Ball, zog ab und forderte die erste Glanztat von Max Uhlig, der mit einer Fußabwehr parierte. Die Münchner blieben aber dran und kamen zum Ausgleich. In der 52. Minute wurde den Veilchen ein scharfer Flankenball in den Strafraum zum Verhängnis. Wieder war Kozuki am Ball, aber nach einem Trikotzupfer von Kilian Jakob ging der Japaner zu Boden. Das Schiedsrichtergespann blieb hart und entschied auf Strafstoß. Obwohl Max Uhlig in die Ecke sprang, gegen den anschließenden scharfen Schuss von Thore Jacobsen hatte der Auer Keeper keine Chance. 1:1 - Jacobsen verwandelte und glich für die Löwen aus.
Eine bittere Pille für die Veilchen, die bis dato alles getan hatten, um Punkte aus Giesing zu entführen. Nach der Drangphase der Hausherren ebbte das Spiel aber wieder ab. Aue tat sich in der Vorwärtsbewegung sehr schwer und kam aus dem offenen Spiel kaum einmal gefährlich in den gegnerischen Strafraum. Nur bei den Standards mussten die Löwen zittern. In der 65. Minute köpfte Erik Majetschak nach einer Ecke auf Pascal Fallmann, der aus spitzem Winkel den Ball nicht richtig traf und in der 85. Minute bekam der eingewechselte Niko Vukancic hinter einem Kopfball nicht genügend Druck und Hiller konnte zugreifen. Den Veilchen fehlte die offensive Durchschlagskraft, um das Remis doch noch zu kippen. Dafür verteidigten die Lila-Weißen mit der nötigen Konsequenz den eigenen Strafraum. 1860 kam nicht mehr gefährlich vor das Tor von Max Uhlig und so trennten sich die Löwen und Veilchen an der Grünwalder Straße mit einem 1:1-Unentschieden.
Der Spielberichtsbogen
TSV 1860 München:
Hiller - Danhof (46. Reich), Verlaat, Schifferl, Kwadwo - Jacobsen, Deniz - Kozuki (71. Kozuki), Abiama (80. Ott), Hobsch, Guttau (71. Philipp)
FC Erzgebirge Aue:
Uhlig - Fallmann (77. Seidel), Majetschak, Nkansah, Rosenlöcher - Fabisch, Pepic - Stefaniak, Seitz (77. Kallenbach), Jakob (63. Schimkus) - Sijaric (63. Vukancic)
Tore:
0:1 Seitz (2.)
1:1 Jacobsen (52./FE)
Zuschauer:
15.000
Glück Auf!
Bilder: Steffen Colditz, Dennis Hambeck und Gabor Krieg - PicturePoint
Text: Max Richter







