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1:0 - Aue gelingt Revanche gegen Lok

Jubeln, hadern, zittern und feiern – den Veilchen gelingt im Wernesgrüner Sachsenpokal die Revanche gegen Lok Leipzig. In einer hart umkämpften Partie machte der wiedergenesene Auer Top-Stürmer den Unterschied, während die Hausherren an der Auer Abwehr und Schlussmann Lord scheiterten. Unser Spielbericht. 

Das dritte Landespokalspiel der Saison führte die Veilchen zum dritten Mal in den Nordwesten des Freistaates. Nach dem erfolgreichen Abschneiden im Leipziger Umland in Taucha und Panitzsch ging es diesmal direkt in die Messestadt. Gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig gab es für den FC Erzgebirge die Neuauflage des letzten Pokalfinales. In der vergangenen Saison scheiterten die Schachter im Elfmeterschießen gegen die Loksche. Die Revanche sollte es jetzt im Achtelfinale geben. Bei spätherbstlichen Bedingungen ging es im altehrwürdigen Bruno-Plache-Stadion in die Partie. Veilchen-Trainer Jens Härtel überraschte in der Startaufstellung und bot die wiedergenesenen Moritz Seiffert und Marcel Bär auf. Auf dem Flügel startete Erik Weinhauer und im Tor begann derweil Louis Lord, der auch in den vorangegangenen Pokalspielen zwischen den Pfosten gestanden hatte.

Günther-Schmidt flankt, Bär nickt ein

Gegen die beste Abwehr der Regionalliga Nordost sollten also Erik Weinhauer, Julian Guttau, Mika Clausen und vor allem Marcel Bär die Tore machen. Aber nach nicht mal zehn Minuten war die Partie für den besten Auer Torschützen der laufenden Saison bereits vorbei. Nach einem Angriff über die linke Seite blieb Julian Guttau mit einer Knöchelverletzung im Strafraum liegen. Für den offensiven Mittelfeldspieler ging es nach der Behandlung auf dem Rasen nicht weiter und Jens Härtel musste früh umstellen. Julian Günther-Schmidt ersetzte den verletzten Guttau. Fußballerisch passierte nicht viel in den Anfangsminuten. Aue suchte die Spielkontrolle und Lok lauerte auf Fehler und Umschaltsituationen. Die erste Chance hatten die Hausherren in Blau-Gelb. Nach einem Konter klärten die Veilchen den Ball nicht konsequent genug und aus dem Rückraum kam Abräumer Alexander Siebeck zum Abschluss. Der angeschnittene Distanzschuss des Leipzigers hätte genau in den Winkel gepasst. Louis Lord streckte sich und lenkte die Kugel noch mit den Fingerspitzen über das Gehäuse. Der erste Warnschuss des FCL. 

Die Veilchen brauchten wesentlich länger, um gefährlich in den Strafraum zu kommen. Aber auch die erste Gelegenheit der Lila-Weißen hatte es in sich. In der 28. Minute fand Mika Clausen endlich eine Lücke im Leipziger Riegel und sein Schnittstellenpass fand im Zentrum Pascal Fallmann. Der aufgerückte Rechtsverteidiger versuchte, den scharfen Pass nur in die lange Ecke zu verlängern. Loks Naumann war zur Stelle und parierte und im Nachsetzen verpassten Fallmann und Günther-Schmidt die Führung. Wirklich festsetzen konnten sich die Veilchen in der gegnerischen Hälfte aber nicht. Lok Leipzig verteidigte auf heimischem Rasen diszipliniert das eigene Tor, ohne dabei aber eigene Torgefahr auszustrahlen.  Fast rechnete man schon mit einem torlosen Unentschieden zur Pause, da konterten die Auer einen der wenigen Leipziger Angriffsversuche. Julian Günther-Schmidt eroberte den Ball an der Mittellinie und setzte zum Gegenangriff an. Mit viel Gefühl schlenzte die Nummer 10 der Veilchen den Ball hinter die Abwehrspieler Wilton und von Piechowski punktgenau auf den Kopf von Marcel Bär. Mit seiner ganzen Routine und Qualität köpfte der wiedergenesene Top-Torjäger den Ball gegen die Laufrichtung des Keepers unhaltbar in die Maschen. 1:0 – die Veilchen gingen im Bruno-Plache-Stadion in Führung. 

Aue mauert sich durch die zweite Hälfte

Nach der Pause legte Lok aber einige Kohlen nach und der Tabellenführer der Regionalliga Nordost drängte auf den Ausgleich. Die dickste Gelegenheit hatten die Hausherren in der 54. Minute. Nach einem Rückpass hatte Louis Lord Lok-Stürmer Maderer aus den Augen verloren. Der Blau-Gelbe ging dazwischen und hätte den Auer Schlussmann fast düpiert. Seinen Patzer bügelte Lord aber gleich selbst wieder aus und verhinderte mit vollem Risiko und einer Grätsche am Strafraum den Leipziger Torschuss. Aber die Loksche blieb am Drücker und in den folgenden Spielminuten kannte die Partie nur eine Richtung. Der FCL lief an und der FCE mauerte den eigenen Strafraum dicht. Für echte Entlastung sorgten die Auer nicht und spielten bei diesem knappen Spielstand wahrlich mit dem Feuer. Jens Härtel reagierte erneut und brachte mit Paul Seidel, Maximilian Schmid und Jannic Ehlers frische Kräfte. 

Die Hausherren waren nah dran am Ausgleich. Nur Louis Lord blieb standhaft und krallte sich jeden Ball, der auf den Auer Kasten kam. Aber auch die Torumrandung half den Veilchen. In der 80. Minute verlagerte Lok das Spiel auf die linke Seite und der eingewechselte Min-gi Kang zirkelte den Ball auf den Kasten, traf aber nur die Oberseite der Latte. Der Sturmlauf der Lok ging weiter und Aue konnte kaum etwas dagegen halten. Eren Öztürk verpasste beim nächsten Abschluss nur knapp den Kasten. Die Veilchen strapazierten die Nerven ihrer Anhänger bis in die siebenminütige Nachspielzeit, aber mit aller Gewalt verteidigten die Auer die knappe Führung über die Zeit und erarbeiteten sich den Einzug ins Viertelfinale des Wernesgrüner Sachsenpokals. 

Die Stimme zum Spiel

"In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass wir der Drittligist sind. Wir haben gut kombiniert und verdient die Führung erzielt. Wenn ich kaltschnäuziger bin, mache ich auch noch ein Tor. In der zweiten Halbzeit hat es Lok gut gemacht und die linke Seite immer überladen. Das war schwierig. Aber Kompliment an die Mannschaft, wir haben alles wegverteidigt."

Rechtsverteidiger Pascal Fallmann

Der Spielberichtsbogen

1. FC Lok Leipzig:

Naumann - Dombrowa, Von Piechowski, Wilton, Grözinger (79. Zimmer) - Siebeck, Abderrahmane - Arcalean (84. Maier), Cevis (79. Öztürk), Adetula (79. Kang) - Maderer (70. Ziane)


FC Erzgebirge Aue:

Lord - Fallmann, Malone, Zobel, Seiffert (66. Seidel) - Majetschak, Uhlmann - Clausen, Guttau (10. Günther-Schmidt/84. Tashchy), Weinhauer (71. Ehlers) - Bär (66. Schmid)

 

Tore:

0:1 Bär (41.)

 

Zuschauer:

8601

 

Glück Auf!
 

 

Bilder: Dennis Hambeck - FCE, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter