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0:2 - Aue chancenlos im Ludwigsparkstadion

Auf weiter Reise in der Englischen Woche - zum Dienstagabend gastierten die Veilchen beim 1. FC Saarbrücken. Mit stark dezimiertem Kader traten die Erzgebirger bei einer der Spitzenmannschaften der 3. Liga an. Lange Zeit hielten die Auer dagegen, blieben gegen die spielstarken Hausherren am Ende aber chancenlos. Unser Spielbericht.

Civejas Diagonalpass leitet Niederlage ein

Keine Atempause in der 3. Liga, am Samstag erst konnten sich die Veilchen im heimischen Erzgebirgsstadion dank eines späten Treffers von Maxim Burghardt gegen die 2. Mannschaft des VfB Stuttgart durchsetzen. Am Dienstag wartete jedoch ein größeres Kaliber auf die Lila-Weißen. Aue traf im Ludwigsparkstadion auf den Aufstiegsaspiranten Saarbrücken. Keine leichte Aufgabe, zumal Veilchen-Trainer Jens Härtel erneut in der Startelf umbauen musste. Boris Tashchy fehlte mit Sperre und kurzfristig stand auch Linus Rosenlöcher nicht zur Verfügung und fiel aus. Somit kam Anthony Barylla zu seinem 100. Einsatz für den FCE und startete in der Innenverteidigung, während Mika Clausen den vakanten Posten in der Offensive übernahm. Zwei bekannte Gesichter gab es auch im Aufgebot des FCS. Calogero Rizzuto und Florian Krüger traten in Schwarz-Blau gegen ihren ehemaligen Verein an. Nach einem Unentschieden gegen den VfL Osnabrück war die Mannschaft von Rüdiger Ziehl auf den vierten Tabellenplatz abgerutscht. Aber die Hausherren machten von Beginn an deutlich, dass sie wieder über den Strich springen wollten.

Druckvoll und energisch startete Saarbrücken in das Spiel und drängt Aue tief in die eigene Hälfte. Keine fünf Minuten waren vergangen, da hatte der FCS bereits zwei Großchancen verbuchen können. Nach einer Flanke von der rechten Saarbrücker Seite kam Kai Brünker zum Kopfball, aber der Stürmer brachte das Leder nicht auf den Kasten. Besser machte es Abwehrspieler Bjarne Thoelke, der wenig später nach einer Ecke im Strafraum am höchsten stieg. Der Abschluss klatschte auf die Querlatte und die Veilchen hatten Glück, nicht bereits früh einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Aue überstand die Drangphase der Saarländer und in der Folge gelang es der Abwehrreihe, weitere Chancen zu verhindern. Nur das eigene Offensivspiel stockte im Ludwigsparkstadion deutlich. Nur selten kamen die Lila-Weißen in die gefährliche Zone und immer wieder ging der Ball kurz vor dem Strafraum verloren. Die beste Gelegenheit im ersten Durchgang hatte Mirnes Pepic. Nach einer Passkombination über den linken Flügel verlagerten die Veilchen das Spiel auf die rechte Seite und Pascal Fallmann bediente Aues Nummer 10 im Zentrum. Der Schuss blieb jedoch an einem Saarbrücker hängen und die gute Möglichkeit verpuffte.

Der FCS machte es lange Zeit nicht besser und wirkte als Aufstiegsaspirant überraschend unkreativ. Erst gegen Ende der ersten Hälfte zogen die Hausherren das Tempo wieder an und wurden gefährlicher. Nach einer guten Seitenverlagerung von Kasim Rabihic war Tim Civeja im Strafraum in rechter Position freigespielt und der Mittelfeldspieler schlug einen scharfen Ball ins Zentrum. Erik Majetschak rettete im letzten Augenblick und verhinderte einen Saarbrücker Torabschluss. Die Molschder blieben aber dran und belohnten sich kurz vor dem Pausenpfiff. Ein Ballverlust auf Höhe der Mittellinie wurde den Veilchen im Aufbauspiel zum Verhängnis. Tim Civeja machte sich auf den Weg zum Tor und spielte vor dem Strafraum einen perfekten Diagonalball und hebelte die Auer Abwehr aus. Kasim Rabihic hatte frei stehend keine Schwierigkeiten, den Ball an Martin Männel vorbeizulegen und vollendete zum 1:0 für Saarbrücken. Eine bittere Pille für die Veilchen, kurz vor der Pause. Die Elf aus dem Erzgebirge hatte sich bis dahin gut gegen den Aufstiegsaspiranten verkauft. Aber der FCS drängte weiter und Rabihic hätte vor dem Pfiff sogar noch den zweiten Treffer machen können. Nach einer Ecke kam der Offensivspieler im Fünfmeterraum zum Abschluss. Eine Parade von Männel und der Fuß von Steffen Nkansah verhinderten den Einschlag.

Ex-Auer Krüger trifft

Nach der Pause wurde die Aufgabe noch schwerer. Mit Mika Clausen musste der beste Offensivspieler der Veilchen verletzt in der Kabine bleiben und der FCS schlug im Stile einer Topmannschaft direkt wieder zu. Direkt nach dem Seitenwechsel drückten die Hausherren auf das 2:0 und in der 49. Minute traf Florian Krüger gegen sein altes Team. Nach einer Ecke und einer Bogenlampe im Strafraum legte sich der Stürmer den Ball stark zurecht, ließ seinen Gegenspieler aussteigen und knallte das Leder unhaltbar ins lange Eck. Die Vorentscheidung im Ludwigsparkstadion. Die stark dezimierten Auer liefen einem doppelten Rückstand hinterher. Dennoch gab sich die Mannschaft von Jens Härtel nicht kampflos geschlagen. Die Lila-Weißen ackerten viel, nur in der gegnerischen Hälfte fehlte es an der Durchschlagskraft. Eine scharfe Hereingabe von Ali Loune und ein unplatzierter Distanzschuss vom eingewechselten Tim Hoffmann waren die einzigen gefährlichen Aktionen der Veilchen an diesem Abend.

Der FCS zog sich indes weit in die eigene Hälfte zurück und verlegte sich auf sein Konterspiel. Kaum war ein Auer Angriff abgefangen, spielten die Saarbrücker schnell und vertikal in die Spitze. Gegen die aufgerückte und offene Auer Abwehr kamen die Hausherren zu weiteren hochkarätigen Chancen. Ein Tor sollte an diesem Abend aber nicht mehr fallen. Sontheimer, Feiertag und Schmidt hatten das dritte Tor auf den Fuß, vergaben ihre Chancen aber zum Teil deutlich. Die beste Chance vereitelte Martin Männel, der im direkten Duell gegen Feiertag in der Nachspielzeit mit einer Glanzparade den Ball parierte. So blieb es beim durchaus verdienten 2:0-Sieg für die Molschder. Die Veilchen stemmten sich trotz vieler personeller Ausfälle gegen die Niederlage, blieben am Ende jedoch chancenlos. Die positivste Nachricht des Abends lieferte Lukas Schimkus. Der Nachwuchsspieler aus der U19 feierte nach starken Leistungen in der Jugend sein Profidebüt und wurde in der zweiten Hälfte von Jens Härtel eingewechselt.

Der Spielberichtsbogen

1. FC Saarbrücken:

Menzel - Fahrner, Wilhelm, Bichsel, Rizzuto (72. Schumacher) - Sontheimer, Thoelke (90. Thoelke), Civeja - Krüger (72. Schmidt), Brünker (62. Feiertag), Rabihic (62. Krahn)


FC Erzgebirge Aue:

Männel - Fallmann (61. Burghardt), Nkansah, Majetschak, Barylla (76. Stefaniak) - Fabisch, Loune - Clausen (46. Seitz), Pepic, Jakob (61. Hoffmann) - Schmid (83. Schimkus)

 

Tore:

1:0 Rabihic (40.)

2:0 Krüger (50.)

 

Zuschauer:

11.196

 

Glück Auf!

 

Bilder: Steffen Colditz, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter