0:1 - Veilchen verlieren bei den Ulmer Spatzen
Zu Gast bei den Spatzen - die erste Auswärtsfahrt in der neuen Saison führte die Veilchen in die Münsterstadt Ulm. In einer engen Partie mit zwei unterschiedlichen Hälften gerieten die Veilchen in Rückstand und verzweifelten dann vor dem gegnerischen Tor. Unser Spielbericht.
Spatzen schlagen kurz vor der Pause zu
Mit einem nervenaufreibenden Ostduell gegen Hansa Rostock war der FC Erzgebirge Aue in die neue Saison gestartet. Vor ausverkauftem Haus verpassten die Veilchen nur knapp das erste Tor und den ersten Sieg. Trotzdem überzeugte die neu formierte Veilchen-Elf mit ihren Neuzugängen und im Donaustadion wollten die Auer nachlegen. Dafür rotierte Cheftrainer Jens Härtel zweimal und in die Startelf rutschten Max Uhlig und Jannic Ehlers. Torhüter Martin Männel war für den Schulanfang in Sachsen geblieben. Bei hochsommerlichen Temperaturen ging es pünktlich ins Spiel.
Wie schon gegen den F.C. Hansa begannen die Veilchen mit einer Fünferkette in der Abwehr, während das Trio um Jannic Ehlers, Julian Günther-Schmidt und Marvin Stefaniak auf Torejagd gehen sollte. Für die erste Torchance brauchten die Lila-Weißen nur sieben Minuten. Nach einer weiten Ecke von der linken Seite stieg Ryan Malone am höchsten, brachte das Spielgerät aber nicht auf den Kasten von Ulms Christian Ortag. Die Veilchen waren im Spiel, aber weitere Torchancen gab es in der Anfangsphase nicht. Die Ulmer Spatzen versteckten sich dabei nicht. Vor allem über die Flügel machten die Hausherren Druck und einige Vorstöße bekam Aue erst im Strafraum entschärft. Aue verteidigte riskant und in der 22. Minute hätte der SSV dies fast bestraft. Nachdem Andre Becker einen Ball an der Strafraumkante festmachen und auf Niklas Kölle legen konnte, war die Hintermannschaft überspielt und die Hereingabe im Zentrum fand Lucas Röser. Der Ulmer Stürmer zog ab und traf den Pfosten. Aue klärte den Ball auf der Linie, aber die Szene forderte dennoch ihren Tribut. Max Uhlig verletzte sich bei dieser Aktion. Für das Auer Nachwuchstalent ging es nicht weiter und nach der Trinkpause rotierte Louis Lord zwischen die Pfosten.
Und Lord wurde direkt gefordert. Nach zwei Halbchancen von Jannic Ehlers und Marvin Stefaniak drehten die Hausherren zum Ende des ersten Durchgangs wieder auf. Dennis Chessa versuchte es für Ulm aus spitzem Winkel und nach schnellem Umschalten auch Lucas Röser. Beide Male hielt Lord sicher, aber eine Minute vor der Pause war der Auer Schlussmann chancenlos. Wieder zogen die Spatzen einen Angriff über die linke Seite auf und den agilen Niklas Kölle bekamen die Veilchen nicht gestoppt. Die scharfe Hereingabe des Linksfuß musste Flügelpartner Max Scholze nur noch über die Linie bugsieren. 1:0 für den SSV Ulm - kurz vor der Pause wurde Aue bestraft und geriet in Rückstand.
Auer Chancenwucher
Die Veilchen mussten reagieren und für den zweiten Durchgang brachte Jens Härtel mit Mika Clausen und Erik Weinhauer zwei frische Offensivkräfte und löste die Fünferkette auf. Das zeigte Wirkung. Bereits nach wenigen Minuten hatten die Auer die erste brandgefährliche Torchance. Nach einer Ecke legte Jonah Fabisch den Ball im Rückraum auf Clausen. Der Einwechselspieler zog aus gut 20 Metern ab und zwang Ortag zur ersten Parade. Nur wenige Augenblicke später hätte der Ausgleich dann fallen müssen. Wieder kamen die Auer über eine Standardsituation zum Abschluss. Marvin Stefaniak zirkelte einen Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum und im Zentrum kam Julian Günther-Schmidt frei zum Kopfball. Keeper Ortag wäre chancenlos gewesen, aber der Abschluss kam mittig auf den Kasten des Ulmers und Ortag parierte.
Aue lief weiter an, aber die Veilchen hatten dabei das Glück nicht auf ihrer Seite. Nach einem Schussversuch von Marvin Stefaniak scheiterten im Nachsetzen erst Julian Günther-Schmidt und dann Erik Weinhauer. Ulm verteidigte tief und verlegte sich die komplette zweite Hälfte auf ihr Konterspiel. In der 83. Minute verloren die Lila-Weißen einen Ball am gegnerischen Strafraum und Ulm rollte auf das Auer Tor zu. Torschütze Max Scholze behielt im Strafraum den Überblick, spielte seinen Auer Gegenspieler aus und legte den Ball quer auf Max Brandt. Das Stadion hatte den Torschrei schon auf den Lippen, aber mit einer Glanzparade kratzte Louis Lord den Ball von der Linie. Der Ersatzmann hielt Aue im wahrsten Sinne im Spiel, aber nach über 90 Minuten bei brütender Hitze hatten die Veilchen alle Körner auf dem Platz im Donaustadion gelassen. Mit den letzten Reserven kamen die Auer noch einmal spät in der Nachspielzeit vor das Tor. Aber die Chance von Erik Weinhauer war bezeichnend für die gesamte zweite Hälfte der Auer. Der Einwechselspieler setzte sich an der rechten Seite stark gegen zwei Gegenspieler durch und war frei durch. Die Nummer 7 schloss ab, aber der Ball rauschte am langen Eck vorbei. Ulm brachte die knappe Führung über die Zeit. Die Veilchen verlieren unglücklich bei den Spatzen mit 0:1.
Die Stimme zum Spiel
"In der ersten Halbzeit hatten wir nicht den Zugriff. Vor allem im Zentrum und bei den tiefen Bällen, da haben wir Ulm zu viel Raum gelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt und sofort mehr Kontrolle. Wir waren auch mutiger und besser positioniert. Die zweite Hälfte haben wir dominiert und hatten über Standardchancen gute Möglichkeiten. Ulm war effektiver, aber ich würde sagen, ein Unentschieden wäre hier verdient gewesen."
Aue Mittelfeldspieler Jonah Fabisch
Der Spielberichtsbogen
SSV Ulm 1846:
Ortag - Boller, M. Seegert (78. Crnovrsanin), Mazagg - Scholze, Brandt (88. Wenig), Dressel, Kölle, Chessa (78, Westermeier) - Röser (59. Kahvic), Becker (78. Besong)
FC Erzgebirge Aue:
Uhlig (26. Lord) - Barylla, Malone, Zobel - Fabisch (84. Simnica), Uhlmann, Fallmann (46. Weinhauer), Seiffert - Ehlers (46. Clausen), Günther-Schmidt (84. Majetschak), Stefaniak
Tore:
1:0 Scholze (44.)
Zuschauer:
9.756
Für die Veilchen geht es in der Liga in zwei Wochen im Heimspiel gegen den TSV Havelse weiter. Eine Pokalpause gibt es für die Mannschaft von Jens Härtel aber nicht, am kommenden Freitag testen die Lila-Weißen beim Regionalligisten Chemie Leipzig.
Glück Auf!
Bilder: Dennis Hambeck - FCE, Max Richter, Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter







