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0:0 - Veilchen verpassen Auftaktsieg gegen Hansa

Der Ball rollt wieder im Erzgebirge - die Veilchen starteten an diesem Sonntag in die neue Spielzeit und empfingen im eins-Erzgebirgsstadion den F.C. Hansa Rostock zum Ostduell. In einem rassigen und hart umkämpften Spiel sahen die Fans im Lößnitzal ein starkes Auftaktspiel ihrer Veilchen, welches trotz einiger Torchancen keinen Sieger fand. Unser Spielbericht.

Viele Chancen und keine Tore

Das Warten hat ein Ende - die Veilchen greifen wieder an in der 3. Liga und zum 1. Spieltag der neuen Saison reiste gleich einer der Aufstiegsfavoriten ins Lößnitztal. Die Kogge vom Ostseestrand kam zurück ins Erzgebirge und Veilchen-Trainer Jens Härtel traf auf seinen alten Verein, mit dem er einst den Aufstieg in die 2. Bundesliga schaffte. Gegen Rostock bot der Übungsleiter eine runderneuerte Elf in neuer Formation auf. Gleich sechs Neuzugänge standen im Aufgebot der Lila-Weißen. Ryan Malone, Tristan Zobel, Moritz Seiffert starteten in der neu gebildeten Fünferkette, während Eric Uhlmann im Mittelfeld die Fäden ziehen und die Sturmspitzen um Erik Weinhauer und Julian Günther-Schmidt bedienen sollte. 

Vor vollen Rängen und einer elektrisierenden Atmosphäre ging es ins Spiel und die Veilchen versteckten sich nicht gegen den Favoriten. In einer ausgeglichenen Anfangsphase war es die Mannschaft von Trainer Jens Härtel, die die ersten offenen Akzente setzte. Ausgerechnet Abwehrchef Ryan Malone rückte dabei in den Mittelpunkt. Der US-Amerikaner schmetterte seine Einwürfe von der Seitenlinie bis in den Fünfmeterraum und brachte damit die Abwehr der Gäste zum ersten Mal in Bedrängnis. Nach zehn Minuten hatten die Fans im Schacht zum ersten Mal den Torschrei auf den Lippen. Nach einer Ecke von links kam Julian Günther-Schmidt in der Spielertraube das erste Mal zum Abschluss und scheiterte an Benjamin Uphoff im Tor von Hansa. Aue blieb am Ball und riss in den folgenden Minuten das Spiel an sich. Die Fünferkette hielt den Rostocker Sturm in Schach und in der Offensive suchten die Lila-Weißen aus allen Lagen den Torabschluss. Marvin Stefaniak, Anthony Barylla und Moritz Seiffert hatten die Auer Führung auf dem Fuß, aber auch der F.C. Hansa blieb wachsam und Uphoff und seine Vordermänner hielten den Kasten der Gäste sauber. 

Rostock hatte sich im Sommer namhaft in der Offensive verstärkt und nach einer halben Stunde drehten die neuen Stürmer Andreas Vogelsammer und Maximilian Krauß das erste Mal auf. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schaltete Hansa schnell um und Krauß hielt aus gut 15 Metern drauf. Der Ball ging links am Auer Torpfosten vorbei und keine drei Minuten später wurde es für die Veilchen noch gefährlicher. Nach einem Einwurf von Vogelsammer bekam Aue den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Erst musste sich Erik Weinhauer in einen Schuss von Neidhart werfen, ehe Martin Männel mit einer Fußabwehr den zweiten Abschluss entschärfte. Jetzt waren beide Mannschaften im Spiel, es fehlte nur das erste Tor. Die letzte Chance vor dem Pausenpfiff gehörte dann wieder den Lila-Weißen. Nach einer Hereingabe von rechts stieg Eric Uhlmann im Strafraum am höchsten und köpfte auf das Tor. Wieder war Uphoff zur Stelle und packte zu. Die Veilchen verpassten die Führung im ersten Durchgang. 

Uphoff hält gegen Stefaniak

Ohne Wechsel ging es in den zweiten Durchgang und die Übungsleiter hatten offensichtlich an einigen taktischen Stellschrauben in der Defensive gedreht. Nach einigen guten Möglichkeiten vor der Pause fanden die Offensivreihen beider Teams kaum noch einen Weg in die gefährliche Zone und die gegnerische Hälfte. Die Auer Fünferkette riegelte die Auer Hälfte komplett ab, während sich Julian Günther-Schmidt an seinem Gegenspieler Florian Carstens die Zähne ausbiss. Chancen gab es auf beiden Seiten kaum und wenn, dann nur durch Einzelaktionen. Für Hansa versuchte es Rechtsverteidiger Jan Mejdr, der nach einem gewonnenen Zweikampf an der Linie an allen Auern vorbei auf den Strafraum zog und Martin Männel mit einem strammen Schuss auf den kurzen Pfosten prüfte. Für die Veilchen versuchte es Anthony Barylla aus ähnlicher Position, doch der Innenverteidiger zielte zu hoch. 

Das Spiel lebte von der Spannung und mit fortlaufender Zeit wurde klar, dass hier nur ein goldenes Tor das Spiel entscheiden würde. In der 74. Minute schien das Pendel dann zugunsten des FC Erzgebirge auszuschlagen. Nach einer Bogenlampe im Strafraum riss ein Rostocker Abwehrspieler den frisch eingewechselten Maximilian Schmid um. Schiedsrichter Assad Nouhoum zögerte, aber zeigte dann auf den Elfmeterpunkt. Strafstoß für die Veilchen und Marvin Stefaniak hatte die Entscheidung auf dem Fuß. Die 34 des FC Erzgebirge lief an, schoss scharf in die linke untere Ecke, aber Hansas Uphoff hatte den Braten gerochen, tauchte ab und fischte den Ball aus der Ecke. Wieder vergaben die Veilchen die Führung und in einer offenen Schlussphase drehten beide Teams wieder auf. Rostock kam durch Kinsombi und Lebeau zu zwei letzten Chancen und zweimal wurde es knapp im Auer Strafraum. Den Schlusspunkt setzte dann Mika Clausen. Der Flügelspieler setzte sich stark vor dem Strafraum durch, spielte zwei Gegenspieler aus und zog ab. Sein Schuss auf das kurze Eck schoss knapp am Pfosten vorbei und so blieb es beim 0:0 im Ostduell. Gegen den favorisierten F.C. Hansa verpassten die Veilchen einen Auftaktsieg in die neue Saison. 

Die Stimme zum Spiel

"Es war ein hart umkämpftes Spiel mit vielen Zweikämpfen und es ist eingetreten, was wir erwartet hatten. Es war ein intensives Spiel mit zwei Teams, die sehr oft direkte Duelle auf dem Platz gesucht haben. Es ging hin und her und am Ende hätte das Pendel auch ein bisschen mehr zu uns ausschlagen können. Meine Chance und der Elfmeter waren schon die größten Chancen, da hätten wir uns belohnen können. Nichtsdestotrotz sind wir zufrieden mit dem Punkt, wir haben zu null gespielt und gut verteidigt. Mit einem Unentschieden gegen Hansa Rostock, die für viele der Favorit sind, kann man gut in die Saison starten. - Es war überragend auf dem Platz und das hat richtig Spaß gemacht und einen gepusht. Ich habe das in so einer Form noch nicht erlebt und es könnte gerne jedes Spiel so eine Atmosphäre sein."   

Neuzugang Moritz Seiffert

Der Spielberichtsbogen

FC Erzgebirge Aue:

Männel - Barylla, Zobel, Malone - Fallmann, Uhlmann (70. Majetschak), Fabisch, Seiffert - Weinhauer (70. Ehlers), Günther-Schmidt (70. Schmid), Stefaniak (83. Clausen)


F.C. Hansa Rostock:

Uphoff - Pfanne, Carstens (90.+1 Gürleyen), Wallner - Mejdr, Fatkic, Schuster, Krauß - Neidhart (77. Lebeau), Vogelsammer (65. Hummel), Stock (77. Kinsombi)

 

Zuschauer:

14.800

 

 

Nach dem ersten Heimspiel folgt für die Veilchen in der kommenden Woche standesgemäß auch das erste Auswärtsspiel. Die Lila-Weißen reisen mit ihren Fans an die Dona und gastieren bei den Spatzen vom SSV Ulm. In drei Wochen steigt dann das nächste Heimspiel im Lößnitztal, wo der FC Erzgebirge Aue den Aufsteiger aus Havelse empfängt. 

 

Glück Auf!

 

 

Bilder: Steffen Colditz, Alexander Gerber, Dennis Hambeck - FCE, Sven Sonntag - PicturePoint

Text: Max Richter