0:0 - Veilchen erkämpfen sich Remis beim Tabellenzweiten
Abstiegskampf zur Weihnachtszeit – vor dem dritten Advent ging es für den FC Erzgebirge Aue zum MSV Duisburg. An der Wedau mussten die Erzgebirger defensiv alle Register ziehen. Dank einer starken Abwehrleistung erarbeitete sich die Elf aus dem Lößnitztal einen verdienten Zähler. Unser Spielbericht.
Lords Parade sichert die Null
Weite Ausfahrt für die Veilchen. Die Lila-Weißen traten zum vorletzten Pflichtspiel des Kalenderjahres bei den Zebras an. Der Aufsteiger aus Duisburg rauschte in der Hinrunde auch durch die 3. Liga. Ganz anders sah es bei Aue aus. Mit nur 18 Punkten stand der FCE am anderen Ende der Tabelle. Klare Vorzeichen also vor dem Aufeinandertreffen an der Wedau, wo die Erzgebirger zuletzt 2018 gewinnen konnten. Veilchen-Trainer Jens Härtel bot mit Pascal Fallmann, Eric Uhlmann und Jannic Ehlers drei neue Spieler in der Startelf auf. Erneut musste auch Louis Lord den verletzten Kapitän Martin Männel zwischen den Pfosten vertreten. Keine einfache Aufgabe gegen die Zebras, die die viertbeste Offensive der Liga stellten und mit Florian Krüger einen ehemaligen Stürmer der Veilchen aufboten. Bei nasskaltem Dezemberregen ging es ins Spiel.
Die Zebras setzten Aue von Beginn an unter Druck, aber die Hausherren überließen dabei den Veilchen dabei. Aus der eigenen Hälfte konnten sich die Erzgebirger in den ersten Minuten kaum einmal herauskombinieren und die Elf von Dietmar Hirsch schien auf den kleinsten Fehler zu warten. Kein schlechter Plan, denn auf dem matschigen und unebenen Untergrund verloren mehrere Auer den Stand. Die ersten Torchancen hatte dann der MSV und nur dank der Abwehraktionen von Erik Majetschak und Pascal Fallmann gerieten die Lila-Weißen nicht früh in Rückstand. Erst nach 20 Minuten tauchten die Veilchen vor dem gegnerischen Tor auf. Bei den Kopfballchancen von Majetschak und Clausen fehlte aber der Druck hinter dem Ball. Deutlich mehr Wucht packte MSV-Verteidiger Tobias Fleckstein kurze Zeit später. Aus gut 25 Metern hielt der Abräumer drauf und zwang Louis Lord zur ersten Parade.
Der MSV hatte die besseren Torgelegenheiten. Zwar arbeiteten sich die Erzgebirger immer besser ins Spiel und taten viel, um in den gegnerischen Strafraum zu kommen. Nur bei den Abschlüssen fehlte es entweder an der Präzision, an der Kraft oder einfach am kühlen Kopf. Aber auch das Glück war nicht wirklich auf Seiten der Veilchen. Ein abgefälschter Freistoß von Marvin Stefaniak landete knapp neben dem Tor, statt in den Maschen zu zappeln. Duisburg blieb weitestgehend unauffällig, aber wenn die Zebras vor dem Kasten von Louis Lord auftauchten, wurde es richtig brenzlig. Conor Noß köpfte nach einer Hereingabe von Maximilian Dittgen nur haarscharf am Pfosten vorbei und eben jener Pfosten rettete Aue kurz vor Ende des ersten Durchgangs. Der MSV konterte und Florian Krüger legte sich vor dem Strafraum das Spielgerät zurecht und zog ab. Louis Lord streckte sich und mit den Fingerspitzen lenkte der Schlussmann den Schuss an den Pfosten. Das Glück, das den Erzgebirgern vor dem gegnerischen Tor fehlte, hatten sie im eigenen Strafraum.
Mit viel defensiver Leidenschaft zum Punkt
Nach der Pause taten sich beide Mannschaften schwer, wieder zurück ins Spiel zu finden. Die Motoren waren zu kalt geworden und Druck und Tempo schienen sowohl bei den Zebras als auch bei den Veilchen zu fehlen. Der MSV lauerte weiterhin auf einen kapitalen Auer-Fehler im Spielaufbau und die Lila-Weißen hofften, mit einer schnellen und gelungenen Umschaltaktion den Abwehrriegel der Hausherren zu sprengen. Beides trat nicht ein und so blieb es ein Spiel, in dem sich nur die Verteidiger auszeichnen konnten. Ryan Malone und Tristan Zobel machten defensiv eine starke Partie bis hierhin. Für die drei Punkte taten beide Teams zu wenig. Bis zur ersten Torchance der Auer nach der Pause vergingen über 20 Minuten. Jannic Ehlers konnte seine Schnelligkeit endlich ausspielen und stürmte auf das Tor. Aus spitzem Winkel hatte Keeper Braune aber keine Not, den Schuss festzuhalten.
Dennoch lebten die Auer gefährlich. Die Zebras lauerten weiterhin auf eine Lücke, eine Unachtsamkeit oder einen Patzer. In der Schlussphase mobilisierten die Hausherren ihre Kräfte und versuchten, den Ball immer wieder hoch in die Gefahrenzone zu schlagen. Die Erzgebirger verteidigten ihr Tor mit wahrlich jeder Menge Einsatz und gaben sich nicht auf. Zwar reichten die eigenen Offensivbemühungen nicht für einen eigenen Treffer, dafür kämpften die Auer umso verbissener um den einen Punkt. Beim Tabellenzweiten lieferten die Lila-Weißen trotz aller Unruhe der letzten Wochen ein gutes Spiel. Gezittert wurde dennoch bis in die Schlussminuten. Erneut musste Louis Lord in der Nachspielzeit einen Flatterball entschärfen. Aue mauerte und biss und wurde an der Wedau mit einem Zähler belohnt.
Die Stimme zum Spiel
„Es war ein hartes und intensives Spiel. Defensiv war es überragend. Hier in Duisburg zu null zu spielen, ist eine starke Leistung. Offensiv waren wir leider zu unsauber, hektisch und haben zu wenig Abschlüsse gezeigt. Kleine Nuancen fehlen uns da zum Erfolg. Wir hatten in der Nachspielzeit noch eine Ecke und wenn der irgendwie reingefallen wäre, würden wir uns anschauen und drei Punkte feiern. Aber so ist der Drittligafußball, es entscheiden Nuancen.“
Kapitän Marvin Stefaniak
Der Spielberichtsbogen
MSV Duisburg:
Braune - Bitter, Fleckstein, Hahn, Coskun (61. Göckan) - Bulic, Dittgen (61. Töpken) - Noß (81. Visser), Viet (76. Tugbenyo), Sussek - Krüger (61. Meuer)
FC Erzgebirge Aue:
Lord - Fallmann, Malone, Zobel, Seiffert (88. Collins) - Clausen (68. Schmid), Majetschak, Tashchy (80. Günther-Schmidt), Uhlmann (88. Simica), Stefaniak - Ehlers
Zuschauer:
18.508
Glück Auf!
Bilder: Dennis Hambeck - FCE
Text: Max Richter






