

90-Minuten-Ticker
| 27. | Alessio Abilio Besio | |||
| 33. | Eric Uhlmann | |||
| 35. | Mika Clausen | |||
| 46. | Luan Simnica kommt für Ricky Bornschein | |||
| 66. | Julian Guttau | |||
| 66. | Joshua Chima Eze | |||
| 67. | Luan Simnica | |||
| 72. | Eigentor: Jonas Arweiler | |||
| 73. | Erik Weinhauer kommt für Mika Clausen | |||
| 73. | Marcel Bär kommt für Jannic Ehlers | |||
| 74. | Yari Otto kommt für Joshua Chima Eze | |||
| 74. | Chilohem Chukwuma Onuoha kommt für Alessio Abilio Besio | |||
| 84. | Paul Seidel kommt für Marvin Stefaniak | |||
| 85. | Julian Stark kommt für Jonas Arweiler | |||
| 85. | Michel Julius Stöcker kommt für Niko Kijewski | |||
| 90. | (+1) | Boris Tashchy kommt für Julian Guttau |
Vom Westerzgebirge nach Ostwestfalen - am 14. Spieltag reiste der FC Erzgebirge Aue zum SC Verl. Gegen ihren Angstgegner wirkten die Erzgebirger lange chancenlos, kamen aber durch ein Geschenk der Gäste zurück ins Spiel und konnten am Ende die lange Niederlagenserie gegen Verl beenden. Unser Spielbericht.
Verler Powerplay
Sechs Spiele, sechs Niederlagen, 9:21 Tore – die jüngste Bilanz der Veilchen gegen den SC Verl ist mehr als schwach. Gegen den Underdog-Verein kassierten die Lila-Weißen in den vergangenen drei Spielzeiten bittere und vor allem hohe Pleiten. Die Ölbachstädter sind ohne jeden Zweifel zum Angstgegner geworden. Aber auch gegen die anderen großen Klubs der 3. Liga behauptete sich der SCV. Auch in dieser Spielzeit fegte der kleine Verein aus Ostwestfalen durch die Liga. Neu-Trainer Tobias Strobl knüpfte an die Erfolge der Vorsaison an und nach 13 Spieltagen stand der SCV auf einem bemerkenswerten dritten Platz. Die Musik spielt bei Verl vor allem die Offensive mit Taktgeber Berkan Taz. Der Zehner ist mit sieben Treffern und sechs Vorlagen einer der torgefährlichsten Spieler der gesamten Liga. Keine guten Vorzeichen für die Veilchen, die in dieser Spielzeit noch keine defensive Stabilität finden konnten und immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatten. Gänzlich ohne Hoffnung reisten die Erzgebirger natürlich nicht an. Im letzten Heimspiel holte sich die Mannschaft von Jens Härtel neuen Mut und Selbstvertrauen. Mit 4:3 bezwangen die Veilchen den Jahn in letzter Minute und drehten in einer turbulenten Schlussphase das Spiel. Für die Aufgabe in Verl stellte Veilchen-Trainer Härtel einmal um und brachte für Paul Seidel Stürmer Ricky Bornschein.
Bei kühlen, aber trockenen Bedingungen ging es in der Sportclub-Arena ins Spiel. Aue begann taktisch verändert und startete mit drei Innenverteidigern und einer Doppelspitze. Neben Ryan Malone und Tristan Zobel rückte Pascal Fallmann in die hinterste Reihe und im Sturm bekam Ricky Bornschein mit Jannic Ehlers seinen Partner. Unbeeindruckt davon legte der SC Verl los und die Öhlbachstädter hatten nach knapp vier Minuten die erste Großchance. Über das Zentrum brachte sich Berkan Taz in Schussposition und auf Höhe der Strafraumkante zog der Zehner der Verler ab. Martin Männel parierte in größter Not, allerdings vor die Füße von Oualid Mhamdi. Der Rechtsverteidiger versuchte den Abstauber, aber jagte das Spielgerät scharf über den Querbalken. Aue früh im Glück und die Lila-Weißen suchten ihr Heil in der Flucht nach vorne. Drei Ecken erspielten sich die Veilchen und Julian Guttau prüfte Keeper Schulze zum ersten Mal. Der Sportclub antwortete sofort auf die kurze Auer Druckphase und über die rechte Auer Seite spielte sich Alessio Besio in den Strafraum und zog ab. Martin Männel war wieder zur Stelle und parierte auf Kosten einer Ecke. Die einzige Überraschung nach einer ereignisreichen Anfangsphase war der torlose Zwischenstand.
Zwar beruhigte sich das Spiel nach gut einer Viertelstunde etwas, aber die Verler etablierten in der Folge immer mehr ihr eigenes Spiel. Spielstark und dynamisch kombinierten sich die Hausherren um den Auer Strafraum und die Veilchen wirkten mehr und mehr überfordert. Wie eine Handballmannschaft rotierten die Ostwestfalen um die Abwehr und in der 27. Minute fand die stärkste Offensive der Liga die Lücke. Auf der linken Auer Seite bekam Mhamdi freigespielt alle Zeit und seine scharfe Hereingabe in die Schnittstelle verwertete Besio im Zentrum mühelos und schob ein. 1:0 für Verl, die Hausherren waren verdient in Führung gegangen und in den anschließenden Minuten schaltete die Strobl-Elf weiter hoch. Wieder musste Martin Männel glänzen, um Aue im Spiel zu halten und die Erzgebirger hatten Glück, dass ihre passive Spielweise nicht mit dem zweiten Gegentor bestraft wurde. Offensiv blieb die Mannschaft von Jens Härtel blass. Die einzige notierenswerte Chance hatte Ryan Malone vor der Pause. Bei einer Guttau-Ecke von rechts flog der Innenverteidiger knapp am Ball vorbei. Mit dem knappen Rückstand zur Pause war Aue gut bedient.
Verler Eigentor bringt Aue zurück
Nach dem Seitenwechsel drehte sich das Spiel aber nicht. Verl rotierte weiter und spielte auf das 2:0. Aue kam kaum einmal aus der eigenen Hälfte. Nur die Paraden von Martin Männel hielten Aue in dieser Phase irgendwie im Spiel. Vor allem Torschütze Alessio Besio bekam die Abwehr kaum gestoppt und der Stürmer war nah dran, einen Doppelpack zu schnüren. Es blieb beim wackeligen 1:0 und Aue schien an diesem Spiel keine echten Aktien mehr zu haben. Bis zur 70. Minute – dann klickte plötzlich ein Schalter um und die Veilchen nutzten eine Phase, in der die Verler die Zügel etwas lockerer ließen. Fast aus dem Nichts heraus kam Jannic Ehlers zu seiner ersten Torchance. Nach einer Vorarbeit von Guttau kam der Auer Stürmer im Strafraum zum Schuss. Keeper Philipp Schulze tauchte ab und konnte parieren, aber nur wenige Augenblicke später war der Schlussmann wieder gefordert. Ein Querschläger landete vor die Füße von Julian Guttau und der Auer scheiterte wieder an Schulze. Die Veilchen verschluderten ihre wenigen Chancen zu leichtfertig, aber von Verl gab es ein unfreiwilliges Geschenk. Die anschließende Ecke jagte Guttau scharf in den Strafraum und im Zentrum köpfte Jonas Arweiler in den eigenen Kasten. 1:1 – der Ausgleich aus dem Nichts.
Auf einmal war alles wieder offen und in der Schlussphase drehten beide Mannschaften auf. Verl lief mit viel Wut im Bauch an und versuchte es aus allen Lagen. Die Auer Abwehrspieler warfen sich in jeden Ball und mauerten. Jeder Ball, der den Weg durch die Deckung fand, wurde von Martin Männel entschärft. Der Auer Kapitän hielt die Lila-Weißen über 90 Minuten im Spiel und parierte auch in der Schlussphase mehrmals. Die letzte Chance der Partie hatte aber ein Veilchen. Verl setzte alles auf Sieg und fing sich in der Nachspielzeit einen Konter. Marcel Bär stürmte über die Mittellinie und bediente Erik Weinhauer perfekt. Der Siegtorschütze vom vergangenen Wochenende zog ab und hätte beinahe seinen zweiten Siegtreffer erzielt. Nur Zentimeter fehlten und der Ball schoss am linken Pfosten vorbei. Aber schon mit einem Remis waren die Veilchen gegen die spielstarken Verler gut bedient. Mit etwas Glück, den Paraden von Männel und viel Kampf beendeten die Auer die Pleitenserie gegen den SC Verl.
Der Spielberichtsbogen
SC Verl:
Schulze - Mhamdi, Ens, F. Otto, Kijewski (85. Stöckel) - Eze (74. Y. Otto), Waidner - Gayret, Taz - Besio (74. Onuoha), Arweiler (85. Stark)
FC Erzgebirge Aue:
Männel - Fallmann, Malone, Zobel - Guttau (90.+1 Tashchy), Uhlmann, Stefaniak (84. Seidel), Majetschak, Clausen (73. Weinhauer) - Bornschein (46. Simnica), Ehlers (73. Bär)
Tore:
1:0 Besio (27.)
1:1 Arweiler (ET/73.)
Zuschauer:
2518
Glück Auf!
Bilder: Steffen Colditz, Sven Sonntag - PicturePoint
Text: Max Richter
Tore
SC Verl
- 27. Alessio Abilio Besio 1:0
FC Erzgebirge Aue
- 72. Jonas Arweiler (Eigentor) 1:1
Aufstellung
SC Verl
- Schulze
- Ens
- Eze
(74. Otto)
- Waidner
- Arweiler (85. Stark)
- Taz
- Kijewski (85. Stöcker)
- Mhamdi
- Besio (74. Onuoha)
- Gayret
- Otto
FC Erzgebirge Aue
- Männel
- Clausen
(73. Weinhauer)
- Bornschein (46. Simnica)
- Uhlmann
- Majetschak
- Malone
- Fallmann
- Guttau
(90. Tashchy)
- Ehlers (73. Bär)
- Zobel
- Stefaniak (84. Seidel)
Wechselspieler
SC Verl
- Zacharias
- Kohler
- Stark
- Steczyk
- Lehmann
- Wessig
- Stöcker
- Onuoha
- Otto
FC Erzgebirge Aue
- Lord
- Simnica
- Weinhauer
- Hetzsch
- Günther-Schmidt
- Tashchy
- Bär
- Seidel
- Schmid







