Zum Hauptinhalt springen

Rheinhämmer sind jüngster Veilchen-Fanclub

„DER AUE-BLOCK SCHMECKT FÜR UNS NACH HEIMAT” – RHEINHÄMMER SIND JÜNGSTER VEILCHEN-FANCLUB

Eine neue Fahne hatte am Sonntag zum Heimspiel gegen Osnabrück Premiere: Es ist die des am 1. Juli gegründeten Fanclubs „Rheinhämmer”. Ausgehend von Köln vereint die Gruppe bisher gut zwanzig Veilchenfreunde in Rheinland und Umgebung. Freilich kennen sich die meisten schon seit vielen Jahren, fahren gemeinsam zu Auswärtsspielen und wenn es passt auch nach Aue. So wie jetzt am 7. August 2022 zur Partie gegen den VfL Osnabrück.

Die meisten Rheinhämmer-Fans sind aus Sachsen zugezogen, einige aber auch im Westen geboren und aufgewachsen. „Ihnen gefällt ebenso wie uns Ex-Ossis, dass der FC Erzgebirge ein familiärer Verein ist. Bei Auswärtsspielen entstehen spontan Freundschaften unter den Fans im Block, kommst du mit Spielern und Verantwortlichen unkompliziert in Kontakt. Das ist ganz anders als der übliche Kommerz im Profifußball. Die Leute merken, Aue ist noch ein richtiger Arbeiter- und Kumpelverein”, hat Franz Nestler festgestellt. Der 36-jährige Journalist stammt aus der Nähe von Zschopau, lebt seit 15 Jahren in der Domstadt und ist Vorsitzender des jüngsten Aue-Fanclubs. Sein Vize Stefan Waldenburger ist gebürtiger Vogtländer und ähnlich lange schon Kölner. „Wir fahren seit Jahren zu den Aue-Spielen, meist mit dem Zug.

Plötzlich siehst du am Bahnsteig, irgendwo tief im Westen, jemanden in Wismut-Klamotten. Da gehst du natürlich hin und es ist, als würden wir uns ewig kennen. Anders als etwa in Bayern, Baden-Württemberg, Frankfurt oder oben im Norden sind Aue-Fans im Rheinland jedoch bisher kaum organisiert. Schon eine Weile gab es Pläne für einen Fanclub, in diesem Sommer haben wir endlich Nägel mit Köpfen gemacht und die ,Rheinhämmer’ gegründet”, berichtet Franz Nestler.

Den Lila-Virus erbte er von Vater Steffen, der seinen Sohn beizeiten mit ins Lößnitztal nahm. „Ich war kaum ein halbes Jahr alt, da wurde ich schon lila-weiß eingepackt. Davon gibt es Fotos”, meint der Ex-Erzgebirger. Als Kind spielte er selber Fußball bei FSV Scharfenstein-Großolbersdorf (dem dkk-Nachfolgeverein, wo der spätere Auer Kulttrainer Gerd Schädlich sich erste Trainersporen verdient hatte). Besonders freut sich Franz, frühere Kumpel beim Fußball zu treffen. „Glück auf Stülp!” oder „Grüß dich, Semmel!” hört er dann; alte Spitznamen, die sich auf seinen Wohnort Scharfenstein (das Stülpner-Dorf) oder die Lust des Jungen, Brötchen zu essen, beziehen. Der Block schmeckt für Franz, den Kölner, nach Heimat.

Die „Rheinhämmer” sind bunt gemischt; Bauarbeiter, Studenten, Mitarbeiter von Hotels, Handwerker und andere machen mit. Die Altersspanne reicht von Mitte 20 bis Ende 50. Fanclub-Kneipe ist der urige „Weiße Holunder” in der Kölner Innenstadt. Mitglieder kommen auch von weiter her, aus der Düsseldorfer oder Mönchengladbacher Ecke und sogar aus Koblenz. Der Rhein verbindet – genauso wie die Wismut-Liebe. Bei den Plänen obenan steht der gemeinsame Besuch von Auswärtsspielen. Wenn die Veilchen Anfang November bei Viktoria Köln gastieren, soll die offizielle Gründungsparty des Fanclubs „Rheinhämmer” steigen. „Dann reisen sicher viele Aue-Fans mit. Ich denke, auch mein Vater Steffen und meine Mutter Karola, die fast noch fußballverrückter ist als Papa, sind dabei”, blickt Franz Nestler voraus. „Wir hoffen natürlich, dass unsere Mannschaft zu dem Zeitpunkt in der 3. Liga gut dabei ist.”

Angedacht sind eigene Wimpel und T-Shirtsboder, das FCE-Team im Winter ins Trainingslager zu begleiten. 2019 waren vier Fans aus der Kölner Gruppe mit in Spanien gewesen; sie schwärmen heute noch von der Reise.


Neue Mitglieder sind bei den „Rheinhämmern” willkommen. Kontakt und Informationen zum Fanclub bekommt man über den FCE-Fanbeauftragten Heiko Hambeck (

fanbeauftragte@fc-erzgebirge.de

).

Fotos: Rheinhämmer

Text: Olaf Seifert