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Porträt Petra Ullmann „Ohne meine Kumpels wird mir was fehlen”

2018 werden es 25 Jahre, dass Petra Ullmann in der FCE-Geschäftsstelle arbeitet. „Eine gute Seele unseres Vereins, die immer ein Ohr für die Spieler hat. Sie ist loyal, fachkompetent und lösungsorientiert, auch in schwierigen Situationen ist auf sie Verlass”, lobt Geschäftsführer Michael Voigt. „Mehr noch, Frau Ullmann hängt mit dem Herzen am FC Erzgebirge.”

Tatsächlich ging 1993 ein Herzenswunsch der Erzgebirgerin in Erfüllung, als sie beim jungen FCE den Arbeitsvertrag unterschrieb. „Sport war immer meine Welt, als Schülerin war ich aktive Leichtathletin, im Fernsehen begeisterte mich jede Disziplin. Und dann bekomm’ ich die Chance, die Veilchenfußballer in Aue persönlich kennenzulernen – das ist doch ein Lotto-Fünfer”, gibt „Ulle” ihre Empfindungen von damals wider. 1954 in Breitenbrunn geboren, lebt sie jetzt mit ihrem Mann Frieder in Bermsgrün. Sportlich ist auch er; war drei Jahrzehnte lang Referée, ist heute Schiedsrichterbetreuer beim FC Erzgebirge. „Mein Mann war jedes Wochenende für den Fußball unterwegs, das hat sich auf unsere Jungs vererbt. René war selber beim SV Bermsgrün am Ball, Karel ist Schieri wie der Papa”, verrät Petra. Nach Lehre und Arbeit als Industriekauffrau im Eisenwerk Erla setzte sie sich zur „Wende” noch mal auf die Schulbank, bewarb sich als frischgebackene Betriebswirtin beim Auer Kumpelverein.

„Ich war neu und aufgeregt, aber die Chefs, die Kollegen gaben mir sofort das Gefühl, dass ich das schaffe. Ich komme seit 25 Jahren jeden Tag mit Freude ins Büro”, meint Frau Ullmann, inzwischen selber ein Urgestein in der Geschäftsstelle. Familiär, bodenständig, vertrauensvoll nennt sie das Klima. Viele Menschen, die sie „unterwegs” traf, bleiben in guter Erinnerung. Vorneweg Lothar Schmiedel, die meisten Jahre ihr Chef, und Gabi Klein, die engste Kollegin, die ein halbes Jahr nach ihr beim FCE anheuerte. Uwe Leonhardt, Bertram Höfer, Gerd Schädlich, „Zimbo”, Generationen von Spielern... Bloß keinen vergessen – deshalb an der Stelle stopp; Petra ist dankbar, so viele gute Menschen rund um den Verein kennengelernt zu haben. Ihr Herz schlägt höher, wenn ein Ehemaliger die Tür öffnet und Glück auf sagt; für manchen jungen Spieler war „Ulle” die zweite Mutti. Ihr Alltag umfasst die ganze Büropalette eines Sportklubs: Kassenführung, Buchhaltung, Ansprechpartnerin der Spieler sein, Mitgliederbetreuung, dem Förderkreis helfen, Schreibkram ohne Ende, Sieger auf den Boden holen, Verlierer trösten... Seit sie 1993 beim Verein begann, träumte Petra von Liga zwei; schon nach zehn Jahre ging er in Erfüllung. „Dass wir 2017 weiter dabei sind, macht stolz und glücklich. Es gab Rückschläge, Abstiege. Doch in den bald 25 Jahren ist es stetig voran gegangen, der FCE ist ungleich professioneller als damals und trotzdem bodenständisch geblieben. Die jetzige Führung mit Helge Leonhardt und Michael Voigt setzt das nahtlos fort. Man muss nur hinsehen, wie dieses tolle Stadion jeden Tag wächst”, meint die 62-Jährige.
Mmmh, 62, so langsam kommt der Ruhestand in Sicht. „Für mich kein Problem, die Enkel Louis, Kurt und Tim halten mich auf Trab. Mit meinem Frieder will ich dann öfter in den Südtiroler Bergen wandern und durchs Erzgebirge radeln, mehr lesen und natürlich im Erzgebirgsstadion zweite Liga gucken.” Und wenn in der Geschäftsstelle Not am Manne sein sollte, ist Frau Ullmann natürlich da. „Versprochen!” sagt sie. „Denn ohne meine Kumpels beim FCE wird mir bestimmt was fehlen.” (OS)

Text: Olaf Seifert Foto: Olaf Seifert, privat