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Der Fanclub Brünlasberg wird vierzig! Zur Party am 27. April ist jeder willkommen.

Im Mai 1984 wurde mit Brünlasberg der zweite Fanclub der BSG Wismut Aue gegründet, nach dem zwei Jahre zuvor geborenen „Aue-Mitte ’82”. Den vierzigsten Geburtstag feiern die Mitglieder mit ihren Kumpels am 27. April im „Nexus”, dem Club an der B 169 zwischen dem Erzgebirgsstadion und Lößnitz. „Wer Lust hat, darf gerne vorbeischauen. Alle Aue-Fans sind herzlich willkommen!” lädt Roy Mühlmann, 1984 einer der Mitbegründer, ein.

Der 57-Jährige erinnert sich gut, wie es seinerzeit begann. Anfang der Siebzigerjahre hatte der Bau des Wohngebiets für rund viertausend Menschen auf dem Brünlasberg begonnen. Eine Stadt in der Stadt, zentral zwischen Aue und Schlema gelegen, von Wald umgeben. „Dort bin ich aufgewachsen, Papa nahm mich oft mit zu den Spielen im Lößnitztal. Später war ich in einer Clique von rund zwanzig Jugendlichen, die sich auf dem Brünlasberg trafen. ,Auf’m Ast’, einem Erdhügel, ließen wir die Mopeds heulen. Samstags nach der Schule liefen wir zusammen zum Grotewohlstadion, hatten im Block A/B unsere feste Ecke. Nach dem Fußball ging es zurück in die Stadt, in den ,Treff’.” Auch auswärts fuhr man zusammen. Die weiten Strecken mit dem Zug; nach Zwickau, Karl-Marx-Stadt oder Jena mit den Mopeds. Nach dem Vorbild von „Aue-Mitte” fand sich dieser Kern zum Fanclub Brünlasberg zusammen, einem „Club der fördernden Mitglieder der BSG Wismut Aue”, wie es damals hieß. Auch vier, fünf Mädchen waren dabei. Man ging auf ein Bier in die „Brüni-Kneipe”, um die Oberligaleistungen der Auer Fuß- und Handballer zu diskutieren. Machte sich als Ordner im Stadion nützlich und half bei Subbotniks: im Stadion oder um die Auer Innenstadt sauber zu halten. Ein Vorteil war, dass es Rabatt bei Auswärtsfahrten gab. Man schuf Fanclub- Fahnen, die heute noch bei keinem Heimspiel fehlen. Ein Motiv, das (kanadische) Ahornblatt mit den Worten Black Power, verschaffte den Machern Besuch von der Stasi, die allzu westliche Ideen witterte. Das Maskottchen, ein Plüschpinguin, wurde Patschalow getauft und sitzt heute in „Renates Bierstübl” auf dem Brünlasberg, wo die alten und jüngeren Fanclub-Kumpel sich auch 2024 weiter treffen. Das vertraute A/B-Schild haben die „Brünis” beim Stadionumbau hierher gerettet.

Mit der Wende änderte sich vieles. Ein sicherer Job, die persönliche Perspektive hatten Vorrang. Einige gingen in den Westen oder sogar in die Schweiz, auch Roy Mühlmann arbeitete etliche Jahre in Ostfriesland. „Trotzdem hielten wir zusammen, verfolgten den Weg des FC Erzgebirge und versuchten, so viele Aue-Spiele wie möglich zu besuchen. Als die Veilchen in Emden gastierten, war meine Wohnung voller ,Brünlasberger’”, erzählt Roy, der seit einiger Zeit wieder im Erzgebirge, in Schneeberg, wohnt. Als die Gründer von ’84 in die Jahre kamen, blieb der familiäre Zusammenhalt. Kinder und Enkel wuchsen rein, man musste ja nicht vom Brünlasberg kommen. „Wer unsere Jacke trägt, gehört zu uns”, beschreibt es Roy. Auf vierzig, fünfzig Leute schätzt er die Zahl der Mitstreiter jetzt. Zu den Urgesteinen zählen Heiko „LT” Ritter, „Kaule” Kaulfuß, Micha aus Franken, „Dr Wittenberger” (der ursprünglich aus Piesteritz an der Elbe stammt) oder Familie Hauck (denn auch Holger Erler wohnte früher aus dem Brünlasberg). „Rio” aus der Nickelhütte nicht zu vergessen, der zu besonderen (Aufstiegs-) Höhepunkten eine Megafahne von der höchsten Esse der Stadt abseilt.

Kurz, es gibt viel zu feiern und zu reden zur Fete des 40. Geburtstags am Samstag, dem 27. April 2024 im „Nexus”, Auer Straße 14. DJ Bohni und „Phonex” sorgen für gute Unterhaltung. Wie gesagt, jeder Aue-Fan ist eingeladen. 

 

Text: Olaf Seifert