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Aus „Jung Deutschland” wird Alemannia - zur Geschichte unseres Kumpelvereins – Teil 2

Im Juli hatte die „Arbeitsgruppe Gründungsdatum” erstmals für den FC Erzgebirge eine umfassende Chronik vorgelegt. Früheste Wurzeln wurden Anfang 1908 gefunden, als der F.C. Aue 1908 als erster Fußballverein in der Stadt gegründet wurde.

Darum ging es im Teil eins der Beitragsfolge im Veilchenecho, die im letzten Heft (Nr. 439 vom 16.9.2018, ab Seite 39) erschien. Im nun folgenden zweiten Teil geht es um den 1910 aus dem F.C. Aue 1908 hervorgegangenen der FC. „Jung Deutschland”, welcher 1912 in FC. Alemannia Aue umbenannt wurde. Dieser Verein spielte nach nochmaliger Umbenennung in SV Alemannia Aue (1921) ab 1928 bereits im neu errichteten Städtischen Stadion auf dem Gelände des heutigen Erzgebirgsstadions. Nächste Etappe war die Gründung des FC. „Jung Deutschland” Anfang 1910, welcher zweieinhalb Jahre später in FC. Alemannia Aue umbenannt wurde. Zum 25. Jubiläum schrieb die Zeitung „Erzgebirgischer Volksfreund” in der Ausgabe vom 21. Januar 1935: „Am 10. Januar 1910 kamen 8 Sportler, zum Teil aus dem damaligen FC. 1908, im Kaffee ,Hohenzollern’ zusammen und gründeten den FC. ,Jung Deutschland’.

Schon die nächste Versammlung brachte eine große Zahl Anmeldungen. Sechs Wochen nach der Gründung trug der neue Verein sein erstes Spiel gegen Konkordia Schneeberg aus, das er mit 7:0 gewinnen konnte. An Platz- und Lokalwechsel fehlte es dem Verein nicht. Trotz dieser Unruhe wurde am Ausbau des Vereins tüchtig gearbeitet. Am 1. Juli 1912 wurde der Name des Vereins in „FC. Alemannia” umgewandelt. Spiele mit 3000 Zuschauern waren keine Seltenheit.” Vor 1914 trug der FC. Alemannia Aue – so wie schon der F.C. Aue 1908 und der FC. „Jung Deutschland” – seine Spiele auf dem Sportplatz Schützenwiese am Schlachthof aus. Am 17. Mai jenes Jahres fand die erste Begegnung auf dem neuen Platz nahe der Gaststätte Brünnlaßberg statt.

1921 wurde der Verein umgetauft in SV Alemannia Aue e. V. und so ins Vereinsregister eingetragen.

Das gute sportliche Niveau des hiesigen Fußballs konnte auf Dauer nicht gehalten werden, weshalb ein Zusammenschluss der besten Sportler angestrebt wurde. So heißt es später im „Erzgebirgischen Volksfreund”: „Aue hatte vor dem Kriege einen geachteten Fußball-Repräsentanten im FC. Alemannia Aue, der 1913/14 die Erzgebirgsmeisterschaft innehatte und der mit dem SV Schneeberg (damaliger SC Concordia) als ältester Fußballpionier des Erzgebirges angesehen werden muß. Damals waren bei gewöhnlichen Punktspielen Zuschauerzahlen von über 3.000 zu verzeichnen, was bei damals nicht ganz 20.000 Einwohnern schon etwas hieß. Wie überall hatte auch in Aue der Weltkrieg empfindliche Lücken in das Sportsleben gerissen, und wenn in den folgenden Jahren auch systematisch und tatkräftig am sportlichen Wiederaufbau gearbeitet wurde, so konnte doch nie wieder die hohe Fußball-Leistungsfähigkeit der alten Vorkriegs-Alemannia ereicht werden.” Newsfoto: Ein Foto der Alemannia-Mannschaft (ca. 1930) aus dem Archiv von Familie Mackeldey, deren Vorfahre Stürmer und später Kassierer bei Alemannia Aue war.

 

Text: Ronny Graßer, Olaf Seifert